30. Juni 2021

Unsere Ziplock-Apotheke für die Weltreise

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Krank werden auf Reisen - da hat man ja so gar keine Lust zu! Aber bei einem Jahr Reise wird es uns vermutlich auch irgendwann erwischen. Und dann wollen wir vorbereitet sein! Dafür haben wir natürlich unsere Auslandskrankenversicherung abgeschlossen und uns alle notwendigen Impfungen abgeholt. Die häufigsten Erkrankungen, die wir bisher unterwegs hatten, konnten wir meistens aber ganz gut selbst kurieren und haben dementsprechend auch unsere Reiseapotheke zusammengestellt. Hier geben wir dir einen Überblick darüber, was wir einpacken, was wir weglassen und wie wir das alles möglichst platzsparend unterbringen.

Was sind die häufigsten Reiseerkrankungen?

Unserer Erfahrung nach sind Erkältung und Durchfall die häufigsten Erkrankungen. Irgendwann verträgt man Essen mal nicht. Irgendwann erkältet man sich. Schmerzen können auch immer auftreten, da sollte man also auch was dabei haben. Gerade bei Wanderungen können Blasen gut mal aufpoppen und bei Franzis Tolpatschigkeit können Pflaster sowieso nicht schaden. Und mit diesen Erfahrungen scheinen wir keine Ausnahme zu sein. Wenn man mal "häufige Reisekrankheiten" googelt, tummeln sich da Durchfall, Erkältung, Schnittwunden, Sonnenbrand und Mückenstiche ganz vorne. Dagegen wollen wir möglichst gut gewappnet sein. Wichtig ist uns dabei: Wir wollen akut handeln können und die wichtigsten Erkrankungen abdecken. Für Ausnahmen und ganz spezielle Erkrankungen können wir uns nicht eindecken, da würde vermutlich der ganze Rucksack nicht reichen.

Welche Medikamente nehmen wir mit auf die Weltreise?


  • Maxim (Antibabypille)
    →Wichtig zu beachten: bei einem Jahr Reise benötigt man 14 Packungen, 12 reichen nicht fürs ganze Jahr! Franzi hat von ihrem Gynäkologen problemlos 3 Rezepte über 6 Monate bekommen.
  • Paracetamol 500mg
    →Super bei leichten Schmerzen und obendrein auch noch fiebersenkend, ein Muss in jeder Reiseapotheke!
  • Ibuprofen 600mg
    →Ibuprofen wirkt auch schmerzlindernd, im Gegensatz zu Paracetamol aber zusätzlich noch entzündungshemmend. Daher haben wir beide Schmerzmittel dabei. Bis 400mg gibt es Ibuprofen frei verkäuflich, ab 600mg ist ein Rezept vom Arzt erforderlich. Da kam Matthias' Handgelenkbruch doch noch gelegen um die Schmerztabletten einzuheimsen.
  • Betaisodona
    →Eine antiseptische Iod-Salbe in hässlichem Braun, die auf (entzündete) Wunden aufgetragen werden kann. Pluspunkt: Wir sparen uns die zusätzliche Desinfektion, weil Betaisodona auch desinfiziert.
  • Loperamid
    →Oft besser bekannt als Imodium akut, Loperamidhydrochlorid heißt der Wirkstoff. Bei Durchfall schnell wirksam, haben wir immer dabei.
  • Kohle-Compretten
    →Kommen ebenfalls bei Durchfall zur Anwendung. Unterschied zum Loperamid: wirken nicht ganz so schnell, dafür helfen sie bei der Ausscheidung giftiger Stoffe, beseitigen also eher die Ursache des Durchfalls während Loperamid nur die Symptome bekämpft.
  • Oralpädon (Elektrolyte)
    →um bei Durchfall den Verlust an Mineralstoffen (Salze) auszugleichen.
  • Probiotische Kapseln
    →Den Tipp haben wir von einem befreundeten Weltreisepaar erhalten, die in Indien und Nepal stark mit Magenbeschwerden zu kämpfen hatten. Probiotische Kapseln unterstützen die Darmaktivität durch die Bakterien, die in ihnen enthalten sind. Wir wollen unsere Mägen und Därme nicht gleich zu Beginn ruinieren und ihnen in Nepal und Indien eine tägliche Portion probiotischer Helfer zur Seite stellen. Die Enterobact-protect Kapseln haben wir vor der Reise einmal getestet und vertragen. Wir werden berichten, ob unser Plan aufgeht ;)
  • Malarone
    →zur prophylaktischen Einnahme sowie Akutbehandlung bei Malaria.
  • Lemocin
    →zur Bekämpfung von Halsschmerzen. Die Lutschtabletten schmecken ganz gut und betäuben nicht so sehr wie zum Beispiel Dolodobendan.
  • Gelomyrtol forte
    →ist unser Allheilmittel bei Erkältung. Wenn die Nase zu geht oder Husten sich festsetzt, werfen wir diese Eukalyptusbomben ein und schwups ist alles wieder frei!
  • Voltaren forte
    →zur Kühlung bei Schmerzen. Voltaren forte hat die doppelte Dosis an Wirkstoff, müssen wir also weniger davon mitnehmen ;) Bei starken Schmerzen werden wir vermutlich die Schmerztabletten nehmen. Aber nach Wanderungen oder bei schmerzenden Gelenken reicht bestimmt auch mal die Salbe.
  • Heparin
    →Zur Behandlung von Schwellungen und Blutergüssen, also wenn Franzi wieder irgendwo gegengelaufen ist...
  • Bepanthen Nasen- und Augensalbe
    →Kann man bei wunden Augen und oberflächlichen Hornhautverletzungen des Auges nutzen. Nur wegen der geringen Größe nehmen wir diese Salbe überhaupt mit.
  • Pflaster
    Blasenpflaster von Compeed in verschiedenen Größen. Die sind super, halten einige Tage und haben uns schon sehr geholfen.
    →normale Pflaster für Wunden in verschiedenen Größen. Wir haben die von Hansaplast, weil sie gut kleben.
    Hühneraugenpflaster bei Druckstellen oder offenen Blasen (haben wir wegen des Wanderns dabei)
  • Restavit (Schlaftabletten) 
    →Die haben wir uns in Australien kurz vor Abflug besorgt, um während des langen Rückflugs ein bisschen mehr Schlaf zu bekommen. Sind auch nur dafür gedacht und könnten wir vermutlich am ehesten weglassen.
  • Insektenspray*
    →Hier sollte man darauf achten, dass Deet im Insektenspray enthalten ist, weil das mehr Wumms hat gegen Mücken. Klar ist, dass wir mit unserer Ration nicht übers Jahr kommen sondern uns vor Ort immer wieder eindecken werden.

Wie bekomme ich die Medikamente?

Die meisten der von uns aufgelisteten Medikamente sind frei verkäuflich und ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Nur für die Antibabypille und Ibuprofen 600 benötigt man Rezepte vom Arzt. Für viele der von uns genannten Medikamente gibt es unendlich viele Alternativen oder auch Generika, die oft günstiger sind. Wir haben uns für die aufgelisteten entschieden, weil wir diese kannten und zuvor gut vertragen hatten.

Mit unseren Fragen (z.B. Imodium akut vs. Loperamid, was ist der Unterschied?) haben wir uns an einen Apotheker gewendet. Das würden wir auch immer empfehlen! Wir haben uns dort auch bzgl. der probiotischen Kapseln beraten lassen und Antworten auf unsere Fragen bekommen (Imodium akut und Loperamid haben den gleichen Wirkstoff, wirken also gleich). Die probiotischen Kapseln haben wir auf Rat der Tropenmediziner in Deutschland schon einmal getestet und gut vertragen. Größere Mengen davon haben wir dann in der Online-Apotheke bestellt. Zum Einen hatte die hiesige nicht genau die gleichen vorrätig, zum Anderen war es online deutlich günstiger.

Wie bekommen wir das alles platzsparend unter?

Da wir aufgrund unseres Handgepäcks nur 40l Packvolumen haben, ist das eine sehr wichtige Frage. Zunächst einmal haben wir uns von allen Verpackungen getrennt. Die Medikamente sind in Blistern eingepackt, auf denen auch die Namen noch einmal gedruckt sind, das reicht aus. Dann rationieren wir die Medikamente und nehmen nur begrenzt Tabletten oder Salbe mit. Überall auf der Welt gibt es eine ärztliche Versorgung und Apotheken. Uns geht es darum, 2-3 Tage mit unserem Vorrat überbrücken zu können. In der Zeit sollten wir es zu einer Apotheke oder zum Arzt schaffen. Auch die Salben haben wir rationiert. Hier hat uns der Apotheker unseres Vertrauens mit leeren Tuben ausgeholfen, super praktisch! So konnten wir unser Voltaren und Heparin von großen Tuben (100-200 ml) in kleine 35 und 5ml Tuben füllen. Richtig Platz gespart. Die Beipackzettel lassen wir ebenfalls zu Hause. Wir haben uns die notwendigen Informationen (Wirkstoff, Dosierung, Einnahme) notiert und können diese jederzeit digital nachlesen.

So schaffen wir es, dass wir diese Vielfalt an Medikation in einem 1l Ziplock-Beutel verstauen können :)

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