30. Juni 2021

Nepal – unsere Ankunft in Kathmandu

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Stell dir vor, du fliegst auf einer Höhe von 10.000 Metern und siehst auf einmal noch über der Wolkendecke schneebedeckte Gebirgsspitzen... So ging es uns gestern als wir uns im Anflug auf Nepal befanden. Es war ein unbeschreiblicher Moment! Schon kurz danach tauchten wir in das bunte Treiben von Nepals Hauptstadt Kathmandu ein. Wir fuhren auf dem Weg zu unserem Hostel mal auf der linken, mal auf der rechten Straßenseite - der, der hupt, hat Vorfahrt! Vorbeigefahren sind wir an bunt gekleideten Menschen, voll bepackten Leuten, Straßenständen mit gerupften Hühnern und frischen Früchten und so viel mehr, das sich nicht in Worte fassen lässt.

Es ist eine ganz andere Kultur, die wir hier erleben. Und bei den Einwohnern fällt uns vor allem eines direkt auf - ihre große Freundlichkeit. Begeistert berichten sie uns von ihrem Land, den bevorstehenden Feiertagen und bevor wir dankend ablehnen können, bekommen wir auch schon ein Foto von der geopferten Ziege gezeigt. Welcome to Nepal!

Gewimmel und Gewusel in Thamel

Unseren ersten Tag in Kathmandu haben wir mit einem ordentlichen Schlafdefizit begonnen und zumindest einige Stunden nach Ankunft wieder aufholen können. Danach ging es dann in die engen Straßen von Thamel - dem Touristenviertel in Kathmandu, in dem auch unser Hostel* liegt. Hier muss man immer auf der Hut sein, nicht aus Versehen vor ein Moped zu laufen oder in Schlaglöcher zu treten. Für uns beide also eine große Herausforderung, die viel Aufmerksamkeit erfordert. Nebenher können wir mit offenen Mündern die Straßen, Läden und Bewohner bestaunen. Es sieht so anders aus! Die Stromkabel hängen lose über der Straße, überall sind nicht fertige Gebäude zu sehen und die Straßen sind nur teilweise geteert, dann kommt wieder Sand und zwischendurch wieder ein Schlagloch ;)

Wir haben uns am ersten Tag im Sum Café gestärkt, etwas abseits vom Trubel. Und weil es uns da so gut gefallen hat, gab es für Matthias schon das erste Bier. Für ganze 11€ haben wir super gegessen und getrunken, ein großes Loch wird Nepal vermutlich nicht in unsere Reisekasse reißen.

An unserem zweiten Tag in Kathmandu haben wir uns aus dem Touristenviertel herausgewagt. Wir wollten gemütlich zum Durbar Square spazieren und waren auf einmal mitten im Gewimmel. Überall hupte es, ständig wurden wir von Fahrrädern und Motorrädern überholt und die Menschen drängten sich durch die engen Straßen. In den Gassen verkauften die Leute frisches Gemüse und Obst, aber auch Tiere (lebendig und nicht). Eine ganz abgefahrene Mischung. Wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hingucken sollten und waren völlig reizüberflutet.

Durbar Square

Irgendwann gelangten wir dann zum Durbar Square - die Sehenswürdigkeit in Kathmandu! Dabei handelt es sich um einen Platz vor dem alten Königspalast, auf dem ganz viele Tempel und Pagoden stehen... obwohl man inzwischen eher sagen muss "standen". Durch das Erdbeben im April 2015 wurden alle Gebäude beschädigt, viele sind eingestürzt und die noch vorhandenen Tempel und Pagoden werden alle von Holzbrettern und Eisenstangen gestützt. Es muss ganz beeindruckend gewesen sein, was dort alles stand. Umso trauriger ist es, die Überbleibsel zu sehen. Eine Pagode, nach der Kathmandu benannt wurde, stammte aus dem zwölften Jahrhundert und ist nun nicht mehr vorhanden. Uns hat es die Ausmaße des Erdbebens viel bewusster erleben lassen und es hat uns betroffen gemacht, die Schäden zu sehen.

Trotz des für Nepal ziemlich heftigen Eintrittspreises (9€ pro Person) und der großen Schäden fanden wir, dass es sich gelohnt hat, diesen Platz zu besichtigen. Es hilft einem, in die Kultur Nepals einzutauchen und weckt das Interesse an der Geschichte dieses Landes. Die haben wir später noch mal in Ruhe nachgelesen ;)

Das Leben abseits des Touristenviertels

Nach dem Besuch des Durbar Square sind wir durch die angrenzenden Straßen abseits des Trubels spaziert und je weiter wir liefen, desto weniger Menschen drängten sich an uns vorbei. Wir wurden immer freundlich angelächelt und gegrüßt und hatten das Gefühl, dass sich in diese Gassen nicht so häufig Touristen verirren. Es hat uns ermöglicht, das "echte" Leben der Menschen in Kathmandu beobachten zu können. Die Kinder, die versuchen, ihre selbst gebastelten Drachen steigen zu lassen. Die Männer, die ihr Moped schrubben. Die Frauen, die das Geschirr mit Regenwasser spülen. Die Hunde, die gelangweilt vor den Häusern liegen. Die kleinen, dunklen Küchen, in denen die Einheimischen essen. Es ist ein einfaches Leben, das die Menschen hier führen. Und doch scheinen sie zufrieden damit zu sein, trotz der Schicksalsschläge, die dieses Land und seine Bewohner durchmachen mussten.

Wir haben auch die unschönen Seiten gesehen, die der Konsum und Tourismus, die Überbevölkerung der Stadt mit sich bringen. Dazu gehört der viele Müll, der hier überall auf den Straßen liegt. Doch der ist nichts gegen die Müllberge, die die Flussufer des Bagmati säumen. Hier stapelt sich der Müll mehrere Meter übereinander und so riecht es auch. Was uns auch aufgefallen ist: das Atmen fällt schwer. So inmitten der Stadt, in der sich Minibusse und Mopeds den Platz auf den unebenen Straßen streitig machen, haben wir ständig das Bedürfnis, tief Luft zu holen. Die Luft ist stickig und  voller Abgase. Das ist ungewohnt für uns und zum ersten Mal können wir nachvollziehen, dass andere Menschen einen Mundschutz tragen.

Wir haben nach den zwei Tagen in Kathmandu Lust, mehr von diesem Land zu sehen. Wir wollen auch die Weiten erleben und mehr über die Einwohner erfahren. Schon in den ersten Tagen hier haben wir die Sauberkeit und den geordneten Verkehr in Deutschland wieder mehr schätzen gelernt. Und andererseits lehren uns die Nepalesen, dass es nicht viel braucht, um zufrieden zu sein.

Unser Video zu Kathmandu

Und wenn du das Ganze auch noch mal in bewegten Bildern sehen möchtest, dann schau dir unser Video dazu an:

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