Ajloun: Der grüne Norden Jordaniens
Eine historische Burg oder doch das Naturreservat im Grünen? In Ajloun im Norden von Jordanien bekommst du beides geboten.
Read MoreWir waren ja schon in Amman völlig vom Hocker als wir dort die Ruinen besucht hatten. Du hast keine Vorstellung, wie weit unsere Münder offen standen als wir in Jerash ankamen und uns diese vielen Bauten und Plätze förmlich zuriefen: Ja, es ist verdammt groß hier! Die Tempel, Bäder, Stadien und Säulen sind teilweise so gut erhalten oder restauriert worden, dass das Leben vor so vielen hunderten von Jahren zum Greifen nah wirkt. Ganz zurecht zählt Jerash zu den Top Sehenswürdigkeiten Jordaniens!
Jerash liegt nur 50 Kilometer nördlich von Amman und ist mit dem Auto gut erreichbar. Wir sind eine Stunde gefahren und konnten dann direkt beim Besucherparkplatz parken. Es fahren auch regelmäßig Busse von Amman nach Jerash und zurück. Alternativ kannst du die Fahrt mit einem Taxi machen und den Fahrer für den ganzen Tag bezahlen.
Schon im 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung soll Jerash bewohnt worden sein. So richtig an Bedeutung gewann es aber erst im 1. Jahrhundert als die Römer immer weiter expandierten. Jerash etablierte sich als Handelsstadt und kam so zu einigem Reichtum. Das erklärt auch, weshalb hier so viele pompöse Gebäude errichtet wurden. Ein Großteil der Bevölkerung ist 747 bei einem Erdbeben ums Leben gekommen und damit nahm die Besiedlung von Jerash wieder ab. Bis ins 18. Jahrhundert soll die Stadt nicht mehr bewohnt gewesen sein.
Der Zugang vom Besucherparkplatz führt dich zunächst durch eine Art Basar, auf dem du alle möglichen Souvenirs kaufen kannst. Wir sind hier schnurstracks dran vorbeigelaufen, denn wir hatten schon aus dem Auto das riesige Eingangstor gesehen. Der sogenannte Hadriansbogen gibt dir schon mal einen guten Vorgeschmack davon, was dich bei den Ruinen von Jerash erwartet.
Der Bogen ist 21 Meter hoch und wurde damals zu Ehren von Kaiser Hadrian gebaut. Das Ziel, Besucher zu beeindrucken, wurde bei uns auf jeden Fall erreicht.
Diese Sportstätte fasste einmal 15.000 Zuschauer! Von den Rängen aus konnten sie Rennen von Karrenwagen und andere Sportwettkämpfe beobachten. Eigentlich soll hier zwei Mal täglich eine Show stattfinden, bei der die damaligen Kämpfe nachgespielt werden. Wir haben die entweder verpasst oder sie sind wegen Ramadan ausgefallen.
Folgst du dem Weg durch das Südtor und entlang der Überreste von Marktgebäuden, erreichst du das Forum. Dieser riesige, von Säulen eingerahmte Platz ist in seiner Form total unüblich. Eigentlich haben die Römer nämlich ihr Forum immer symmetrisch gebaut, das in Jerash ist aber oval. Angeblich hat man die Form so gewählt, um den Zeus Tempel über das Forum mit der Hauptstraße (Cardo Maximus) zu verbinden. Spektakulär sieht es allemal aus mit den 56 Säulen drumherum. Wir fanden die Sicht vom Zeustempel und dem Theater am besten.
Die Kellergewölbe vom Zeus Tempel sind heute zu einem kleinen Museum umfunktioniert worden. In dem Museum bekommst du neben einer ordentlichen Abkühlung auch einen Blick auf ein Modell des Zeus Tempel. Wir konnten uns dadurch gut vorstellen, wie es früher ausgesehen hatte.
Der obere Teil des Tempels wurde aufwändig restauriert. Davor liegen sehr fotogen abgebrochene Säulenteile, die wir für eine kleine Fotopause genutzt haben. Wir sind zwischen den Überresten herumgeklettert und haben die Sicht vom Tempel auf das Forum und die Kolonnadenstraße bewundert.
Der höchste Punkt in Jerash sind die Zuschauerränge des Theaters. Früher wurden hier die Menschen durch Sänger und Schausteller bespaßt, heute diente es uns als Ausguck über das gesamte Gelände. Wir sind die Ränge hochgeklettert um bis zum Nordtor schauen zu können.
Läufst du vom Theater aus in Richtung des Nordtores, wirst du am Artemis Tempel vorbeikommen. Zwischen 150 und 170 erbaut zu Ehren von Artemis, Zeus' Tochter, wurde er leider im vierten Jahrhundert auseinandergenommen wegen seiner hochwertigen Materialien. Der Tempel war einmal überzogen mit Marmor und Statuen von Artemis füllten die Nischen. Heute stehen immerhin noch 11 der ursprünglich 12 korinthischen Säulen und der Tempel wirkt auch ohne Marmor pompös.
Besonders beeindruckend wirkt der Tempel wenn du von der Kolonnadenstraße die Treppen zu ihm hochsteigst. So läufst du nämlich durch das sogenannte Propylaeum durch, ein riesiges Tor, das den Eingang zum Artemis Tempel markiert.
Die Kolonnadenstraße verbindet das Nordtor mit dem Forum über eine Länge von 800 Metern. Sie wurde von 500 Säulen eingerahmt, die allerdings heute nicht mehr alle stehen. Die meisten der Säulen wurden in den 60er Jahren restauriert. Die unebenen Pflastersteine sind wohl noch im Originalzustand und bieten jede Menge Stolperfallen wenn du den Blick auf die beeindruckenden Säulen neben dir oder die Tempelruinen in der Nähe richtest.
Auf dem Gelände findest du noch viel mehr Tempel, Kirchen, Bäder und Theater. Wir haben nach 3 Stunden bei über 30°C irgendwann aufgegeben, weil wir platt waren.
Wir haben uns viel Zeit zum Erkunden des großen Geländes gelassen und waren insgesamt drei Stunden vor Ort. Auch wenn du das Ganze schneller machst, bist du bestimmt 1,5 bis 2 Stunden in Jerash.
An besten guckst du dir das Ganze nochmal in bewegten Bildern an. Viel Spaß!
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