30. Juni 2021

Jodhpur – wir fliegen über die Merangarh Festung

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Mit Jodhpur erreichten wir am 25. November unsere letzte Station in Rajhastan. Auch Jodhpur ist für seine riesige Festung bekannt, die oberhalb der Stadt liegt. Wir hatten von unserer Unterkunft im Namaste Café* einen wunderbaren Blick auf die Festung, die nach Sonnenuntergang angestrahlt wird. Und in den kommenden Tagen sollten wir die Festung aus allen möglichen Blickwinkeln erkunden - auch aus der Luft :)

Clocktower Markt und seine netten Verkäufer

Die Tage hier verbrachten wir gemütlich, schlenderten viel durch die kleinen Gassen, die überfüllt sind mit Läden. Wir ließen uns treiben und genossen die freien Tage. Wenn wir nicht im oder um das Fort herum unterwegs waren, hielten wir uns meistens bei den Ständen und Märkten um den Uhrenturm auf. Hier findet man zahlreiche Gewürzstände, Gemüse- und Obststände, man kann Saris kaufen oder sich in einem der vielen Klamottengeschäfte Kleidung schneidern lassen.

Hier machten wir die Bekanntschaft von Victor, dem Inhaber des Blue Bohemian Ladens. Nach einer ausführlichen Unterrichtsstunde über verschiedene Stoffe, kauften wir für Matthias eine Ali Baba Hose für ganze 3€. Die Freundlichkeit des Besitzers blieb unverändert, auch wenn wir so gut wie kein Geld bei ihm ließen. Er versorgte uns noch mit Tipps, wo wir die besten Samosas, Lassi und Omelette bekommen und sorgte bei unserem zweiten Besuch dafür, dass Matthias' kaputte Hose genäht wird. Klasse! Als er uns dann auch noch einen Geldautomaten verriet, an dem es noch Bargeld gibt und wir dort tatsächlich welches bekamen, war klar: Victor müssen wir als Beispiel für die Freundlichkeit der Inder auf jeden Fall auf unserem Blog erwähnen! Haben wir nun getan ;)

Fliegen über die Burggräben

Auf einem anderen Reiseblog hatten wir gelesen, dass man in Jodhpur über die Festung hinwegfliegen kann. Das hörte sich nicht nur spannend, sondern auch total spaßig an und wir erkundigten uns auf der Website von Flying Fox, dem Anbieter dieses Abenteuers. An sechs Ziplines (Seilrutschen) schwebt man über Burggräben und -seen, hat einen fantastischen Blick auf Festung und Stadt und fühlt sich schwerelos. Die Aktion war schon so gut wie gebucht :)

Dabei war die Buchung nicht so leicht wie erhofft. Im Internet kann man den Spaß mit einem Rabatt buchen, benötigt aber leider eine indische Kreditkarte. Weil wir die nicht bieten konnten, sind wir also zum Anbieter selbst gelaufen. Der hat seinen Hauptsitz in den Festungsmauern. Man kann ohne Zahlen des Eintrittspreises dorthin gehen und die Tickets buchen. Als wir hier waren, war es kein Problem sofort loszulegen. Und was uns bei den immer noch andauernden Bargeldproblemen sehr gelegen kam: man kann den stolzen Preis von 1900 Rupie pro Person (26€) mit Kreditkarte zahlen.

Wir bekamen die Sicherheitsgurte angeschnallt und durften an einer Übungszipline das richtige Sitzen, Fliegen und Abbremsen üben. Und dann ging es auch schon zur ersten der insgesamt sechs Seile. Franzi hing als erste unserer fünfköpfigen Truppe am Seil und schwups - da flog sie schon durch die Lüfte. Es machte total viel Spaß! Wir hätten noch stundenlang durch die Gegend sausen können! So haben wir ungefähr eine Stunde mit dem Fliegen um die Burg herum verbracht und immer neue Perspektiven auf Stadt, Burgmauer und Festung bekommen.

Trotz des ziemlich hohen Preises steht für uns fest: sollte man gemacht haben! Die Aussicht war super, die Guides sehr nett und das Schweben am Seil ist der Knaller! :)

Merangarh Festung

Nach dem Anblick aus der Luft und von der Dachterrasse unserer Unterkunft stand schließlich auch die Begehung der Festung an. Mühsam kletterten wir den Weg zur Festung hinauf- 100 Höhenmeter werden auf einer steil ansteigenden Straße von der Stadt aus erklommen. Wo war nur unsere Wanderfitness aus Nepal hin?!

Nachdem wir durch einen Security Check gegangen waren, kauften wir unsere Tickets. Für 600 Rupie (knapp 9€) hat man Zutritt zur Festung und dem darin liegenden Museum und bekommt einen Audio Guide dazu. Den fanden wir echt gut! So bekamen wir interessante Hintergrundinformationen zur Burg, zum damaligen Leben und der Bedeutung der Festung.

Ein paar Fakten zur Festung

Hier nur das Wichtigste zusammengefasst: Die Festung wurde 1459 erbaut und konnte in den über 500 Jahren, die sie nun über der Stadt thront, nie von Angreifern eingenommen werden. Wandert man an den Burgmauern entlang, erkennt man schnell, wie frustrierend so ein Angriff gewesen sein muss. Die Mauern sind riesig, dick und die Spuren, die Kanonenkugeln da hinterlassen haben, sehen eher aus wie Fingerabdrücke.

Im Museum konnten wir Sänften zum Tragen der Maharadschas und dessen zahlreicher Frauen bestaunen, Miniaturbilder und für Matthias interessant: damalige Waffen. Besonders beeindruckend fanden wir das Schlafgemach und den Blumenpalast. Durch die Verzierungen und Fensterbilder wirkten sie wie aus einer anderen Welt. Heute wird die Festung nicht mehr bewohnt, der aktuelle Maharadscha wurde 1954 im Alter von 4 Jahren zwar noch dort gekrönt, lebt aber in einem Palast am anderen Ende der Stadt.

Unsere Unterkunft in Jodhpur

Mit dem Namaste Café* haben wir einen echten Glücksgriff gemacht! Die Doppelzimmer mit oder ohne Klimaanlage sind groß und haben ein eigenes Bad. Von der Dachterrasse hast du einen wunderbaren Blick auf die Festung und bekommst nebenbei fantastisches Essen serviert. Jeden einzelnen der 13 €uros wert, die wir hier für unser Zimmer bezahlt haben. 

Wenn ihr noch mehr witzige Fakten erfahren wollt, mit uns durch die Lüfte fliegen oder die blauen Häuser der Stadt anschauen möchtet, dann schaut doch in unser Video zu Jodhpur rein!

Unser Video zu Jodhpur

Wir haben die Tage in Jodhpur als sehr entspannt empfunden, da wir viel Zeit zum Erkunden der Festung hatten und in unserer wirklich tollen Unterkunft auch mal entspannt Reiseziele recherchieren konnten, mit unseren Familien gesprochen haben und die nächsten Ziele weiterplanen konnten. Somit hat Rajhastan nach dem unbequemen Start in Jaipur noch alles rausgeholt durch Jaisalmer und Jodhpur!

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