Lushoto liegt im Herzen der westlichen Usambara Mountains und ist die größte Stadt der Region. Umgeben von vielen kleinen Bergdörfern, hast du in Lushoto genügend touristische Infrastruktur um hier tolle Tage zu verbringen. Vor allem als Ausgangspunkt für Tageswanderungen ist Lushoto sehr beliebt. Wir zeigen dir, was du in und um Lushoto alles erleben kannst.
Lushoto: Allgemeine Infos
Mit 30.000 Einwohnern ist Lushoto die größte Stadt in den westlichen Usambara Mountains. Sie ist gleichzeitig die Hauptstadt des Lushoto Distrikts, der aus 44 Gemeinden besteht und fast 500.000 Einwohner zählt.
Lushoto liegt auf 1400 Metern und hat dadurch deutlich milderes Klima als der Rest Tansanias. Im tansanischen Winter (Juni bis August) kann es hier sogar richtig kühl werden. Im Januar und Februar kühlt es sich abends auf angenehme 18°C ab. Tagsüber begleitet dich die Sonne auf deinen Erkundungstouren durch die Usambara Mountains.
Lushoto in der Kolonialzeit
1898 wurde das kleine Bergdorf Wilhelmstal von den Deutschen Kolonisten gegründet. Das damalige Lushoto war ein kleines Verwaltungszentrum mit Postamt, Polizeistation und mehreren Plantagen. Aufgrund seines angenehmen Klimas wurde es aber auch gern für Kurzurlaube genutzt.
Heute kannst du noch einige Gebäude der Kolonialzeit in Lushoto besichtigen. Das alte Postamt, das Gefängnis oder die Kirche wurden um 1900 erbaut.
Wanderungen in und um Lushoto
Von Lushoto aus kannst du die Umgebung in kurzen Wanderungen alleine erkunden, dir einen Guide für die verschlungenen Feldwege nehmen und Wasserfälle erkunden. An vielen Aussichtspunkten hast du eine traumhafte Sicht über die Gegend. Nur wenige Minuten von der Stadt entfernt, tauchst du bereits in dichte Wälder ein und kannst endemische Arten entdecken.
Tageswanderung zum Irente View Point
Die beliebteste Tagestour von Lushoto ist die zum Irente View Point. Das könnte daran liegen, dass du sie auf eigene Faust machen kannst. Aber auch der Ausblick vom Viewpoint ist spektakulär.
Die Wanderung führt dich durch die Wälder Lushotos und kleine Dörfer hinauf zu einem Aussichtspunkt am Rand der Berge. Hier kannst du weit in die Landschaft schauen.
Auf dem Rückweg nach Lushoto lohnt sich ein Stopp an der Irente Farm. Hier kannst du ich mit Brot und Käse stärken. Das Bioreservat war zur Kolonialzeit eine kleine Kaffeeplantage und ist heute Farm und Gasthaus zugleich.
Insgesamt dauert die Wanderung zwischen 4 und 6 Stunden, das kommt ganz auf dein Tempo, die Länge deiner Pausen und darauf an, wie lange du brauchst den richtigen Weg zu finden. Natürlich kannst du auch diese Wanderung mit Hilfe eines Guides machen. Du wirst dafür genügend Angebote bekommen.
Tageswanderung zum Kisasa Wasserfall und Irene View Point
Auch den Kisasa Wasserfall kannst du vermutlich ohne Hilfe eines Guides finden. Wir hatten Hamisi bereits auf der Busfahrt nach Lushoto kennengelernt und entschieden, ihn und seine Agentur zu unterstützen. Viele der lokalen Touranbieter investieren 10-20% ihrer Einnahmen in soziale Projekte vor Ort. Daher entscheiden wir uns für eine Tageswanderung in Begleitung von Hamisi.
Von Lushoto aus ging es zunächst ordentlich bergauf in Richtung Jägertal, wo wir dann entspannt einen flachen Abschnitt durch verschiedene Dörfer liefen. Wir lernten viel über den lokalen Stamm und deren Traditionen. Auf dem Weg wurden wir von unserem Guide immer wieder auf Tiere, Früchte oder Bäume hingewiesen, die uns oft gar nicht aufgefallen wären.
Kisasa Wasserfall
Entlang eines - ziemlich dreckigen - Flusses liefen wir zum Kisasa Wasserfall. Schon vom kleinen Pfad aus hast du einen schönen Blick auf den erstaunlich großen Wasserfall. Seit 3 Jahren kannst du auch zum Fuß des Wasserfalls gehen und hast bereits auf dem Weg dorthin tolle Blicke.
Für den Viewpoint am Wasserfall musst du 10.000 TSH pro Person zahlen. Da wir die Tour mit Hamisi gebucht haben, war unser Eintritt im Tourpreis enthalten. Wir fanden, dass es den Abstieg zum Wasserfall wert ist, weil der Blick von unten noch mal schöner ist.
Irene Viewpoint
Vom Wasserfall ging es für uns steil bergauf in Richtung des Irene View Point. Wieder durchliefen wir kleine Dörfer und Maisfelder bis wir schließlich nach 4,5 Stunden am Ziel der Wanderung angekommen waren. Der Viewpoint liegt sehr versteckt im Wald und ist ohne Guide eigentlich nicht zu finden.
Wir haben hier kurz die Aussicht genossen und dann im Schatten unser Lunch gegessen. Da nur wenige Minuten später der Himmel seine Schleusen öffnete, konnten wir leider keine besseren Bilder mehr vom Ausblick machen. Aber wir versprechen dir: du hast einen tollen Blick auf das Tal und die umliegenden Berge. Der Aufstieg lohnt sich!
Insgesamt waren wir 7 Stunden mit Hamisi unterwegs. Wir haben für die Tour inklusive Eintritte und Lunch zusammen 100.000 TSH bezahlt. Es war eine schöne Kombination aus Natur, Dörfern und vielen Hintergrundinformationen zu Flora, Fauna und Kultur.
Mehrtageswanderung von Lushoto nach Mambo
Die Wanderung von Lushoto nach Mambo gilt als die schönste Wanderung der Usambara Mountains. In drei bis fünf Tagen läufst du durch Regenwald, querst etliche Felder und durchschreitest viele Täler. Immer wieder hast du dabei spektakuläre Ausblicke in die Natur.
Neben den Aussichten sind es vor allem die Einblicke in das Leben der Einheimischen, die diese Wanderung für uns so besonders gemacht haben. Du erlebst, wie die Menschen auf den Feldern arbeiten, Holz auf dem Kopf transportieren oder Steine klein klopfen. In jedem Dorf wirst du stürmisch von Kindern begrüßt, die dir noch hunderte Meter später „Mzungu“ zurufen werden.
Für uns war diese viertägige Wanderung ein Highlight unserer Tansaniareise.
Hotel in Lushoto
Nur 5 Gehminuten vom kleinen Stadtzentrum und dem Busbahnhof entfernt, liegt das Lawns Hotel*. Die große Anlage bietet Zimmer in verschiedenen Preisklassen und ein Ambiente zum Wohlfühlen. Wir wurden hier herzlich begrüßt und haben immer wieder nette Gespräche mit den Angestellten oder Alessandro, dem Inhaber, geführt.
Die Rasenflächen und Blumen sind toll gepflegt und laden zum Entspannen ein. In Gemeinschaftsräumen kannst du dich an der hauseigenen Bibliothek bedienen oder das Piano ausprobieren.
Wir haben sowohl im günstigen Budgetzimmer als auch im schönen kleinen Cottage gewohnt. Jeder Raum sieht etwas anders aus und ist mit viel Liebe zum Detail hergerichtet. In den schönsten Räumen findest du sogar einen Kamin, der im tansanischen Winter für wohlige Wärme sorgt.
Jeden Morgen wird ein Frühstück serviert und Mittag- oder Abendessen bekommst du à la Carte. Wir haben hier gern gegessen, da die Mahlzeiten sehr lecker waren und preislich absolut in Ordnung. Ursprünglich wollten wir nur ein paar Tage in Lushoto bleiben, haben aber spontan verlängert, weil es uns so gut gefallen hat!
Essen in Lushoto
Die Auswahl an Restaurants ist in Lushoto eher begrenzt. Möchtest du lokales Essen genießen, kannst du zum Busbahnhof gehen, wo jeden Abend kleine Stände aufgebaut werden. Hier bekommst du Mishkaki (Fleischspieße), gegrillten Fisch, Pommes und vieles mehr zu sehr günstigen Preisen. Nicht jeder Touristenmagen verträgt das allerdings.
Wenn wir nicht direkt im Lawns gegessen haben, saßen wir oft bei Mamma Mia. Das italienische Restaurant hat sehr gute Pizzen, gute Pasta und einen sensationellen Brownie. Die Preise sind hier höher als in den lokalen Restaurants, aber immer noch gut vertretbar.
Anreise nach Lushoto
Sowohl von Dar Es Salaam als auch von Tanga oder Arusha fahren täglich mehrfach Direktbusse nach Lushoto.
Von Dar Es Salaam fahren die Busse am Ubungo Bus Terminal in Richtung Norden ab. Es handelt sich dabei um ziemlich bequeme Reisebusse, die zwischen 6 und 8 Stunden für die Fahrt in die Berge brauchen. Nach ungefähr vier Stunden gibt es eine Pinkelpause mit Möglichkeit, Essen zu kaufen. Wir haben für unsere Fahrt 18.000 TSH bezahlt.
Von Arusha fahren mittelgroße Busse nach Lushoto, die etwas weniger Komfort als die großen Reisebusse bieten. Das macht sich vor allem in geringeren Sitzabstand bemerkbar. Die Fahrt dauert 6-7 Stunden und kostet dich 15.000-18.000 TSH.
Nach Tanga fahren kleinere Busse alle 30 Minuten.
Unser Video zu Lushoto
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Danke für den inspirierenden Bericht. Gibt es zu der Mehrtageswanderung von Lushoto nach Mambo irgendwo GPS-Tracks, an denen man sich orientieren könnte?