Nach Kranjska Gora im Norden Sloweniens führte uns unser Roadtrip durch die Berge weiter südlich in den Triglav Nationalpark. Im Soca Tal wollten wir erneut viel Natur erleben und vielleicht auch das ein oder andere Abenteuer. Wir zeigen dir, was du im Soca Tal nicht verpassen solltest!
Vrsic Pass
Schon die Anfahrt von Kranjska Gora ins Soca Tal ist spektakulär, weil sie über Sloweniens höchsten Pass führt. Der Vrsic Pass liegt auf 1611 Metern und ist daher im Winter häufig gesperrt. Wir waren Mitte April gar nicht sicher, ob wir ihn überhaupt fahren können, weil auf der Höhe noch Schnee lag. Der Pass war aber komplett frei und gut befahrbar. Alternativ zum Pass kannst du auch über Italien zum Soca Tal fahren.
50 Haarnadelkurven führen dich in die Höhe zum Pass und auf der anderen Seite wieder runter gen Soca Tal. Und nein, wir haben die Kurven nicht akribisch gezählt, sie sind tatsächlich beschildert! Die Kurven auf der Passseite von Kranjska Gora bestehen aus Kopfsteinpflaster und können daher bei Schnee und Regen schnell gefährlich werden.
Zwischendurch gibt es einige Gasthäuser und Parkmöglichkeiten um den Ausblick in die Berge und das Tal zu genießen. Wir haben sie gern genutzt und fanden die Fahrt über den Pass klasse!
Die Soca
Angekommen im Tal, führte uns die Straße immer entlang der Soca. Auch hier laden Parkplätze an der Straße zu kleinen Pausen ein. Immer mal wieder führte eine Brücke auf die andere Seite und die Blicke von der Brücke auf den Fluss und die Strömungen waren genial.
Rafting auf der Soca
Zu gerne wären wir auf der Soca auch ins Boot gestiegen. In verschiedenen Orten entlang der Soca gibt es die Möglichkeit, eine Raftingtour zu buchen. Als wir da waren, hat es leider fürchterlich geregnet und bei 10°C war an Rafting nicht zu denken. Im Sommer ist das hier sicher ein riesiger Spaß!
Der Boka Wasserfall
Sloweniens höchster Wasserfall ist 144 Meter hoch und bietet gerade im Frühling mit dem Schmelzwasser und nach Regentagen einen wuchtigen Anblick. Ungefähr 7 Kilometer südlich von Bovec kannst du am Hotel Boka parken und dann 15 Minuten zum Aussichtspunkt laufen. Wir sind noch weiter hochgeklettert und konnten den Wasserfall dann noch besser sehen. Das Gekraxel lohnt sich also!
Für das Geklettere wirst du aber nicht nur mit Blicken auf den Wasserfall belohnt. Du hast auch eine fantastische Sicht auf das Soca Tal und die dahinterliegenden Julischen Alpen. Wir fanden den Blick fast noch besser als den auf den Wasserfall.
Du kannst den Boka Wasserfall auch über eine Wanderung von Bovec aus erreichen. Dazu wanderst du zunächst zum Virje Wasserfall und dann von dort weiter in Richtung Boca Wasserfall. Wir hätten diese Wanderung gern gemacht, sie ist dann aber wegen des Regens ins Wasser gefallen.
Fort Herman oberhalb der Koritnica Schlucht
Ein Stückchen nördlich von Bovec liegen das Fort Herman und die Kluze Festung (Trdnjave Kluze). Die Kluze Festung wurde schon im 15. Jahrhundert errichtet, das Fort Herman kam 1900 zur Verteidigung hinzu. Während des ersten Weltkriegs wurde das Fort durch die Italiener schwer bombardiert und ist seitdem auch nicht mehr aufgebaut worden.
Wir sind zum Fort Herman hinaufgelaufen und gleich zu Beginn kam der spektakulärste Teil des Weges: wir sind durch einen 100m langen Steintunnel gelaufen, der von innen gedimmt beleuchtet wurde. Aber auch der Weg durch den Wald hinauf zur Festung ist wirklich schön!
Das Fort selbst ist im Inneren größtenteils zerstört, lässt sich aber wunderbar erklettern. Matthias hat das voll ausgenutzt und ist so auch in die entlegensten Winkel des Forts gekrochen.
Auch vom Fort hast du einen super Blick in die Berge, da es leicht erhöht steht. Macht irgendwie auch Sinn, wenn damit die Umgebung auf feindliche Angriffe kontrolliert wurde oder?!
Unser Tipp zum Fort Herman
Kletter in den Schacht runter! Über eine Leiter kannst du ca. 10-15 Meter in den Boden klettern und gelangst dann über einen Tunnel und Treppen zu 3 verschiedenen Positionen, die früher für Angriffe genutzt wurden.
Höhlenklettern
Im Soca Tal kannst du nicht nur Action auf dem Wasser erleben sondern auch unter der Erde! In der Gegend gibt es mehrere Höhlen und Höhlensysteme, die du mit einem Guide erkunden kannst. Du wirst mit Taschenlampe und Helm ausgestattet und kannst dann durch die engen und dunklen Höhlen hindurchkrabbeln. Touren werden von Bovec aus angeboten.
Bovec als Ausgangspunkt für dein Abenteuer
Wir haben uns in Bovec ein Apartment gesucht, weil das super gelegen ist für Ausflüge in die Umgebung und es vor Ort viele Anbieter für die Actionsachen gibt. Mit dem Apartment Nac* haben wir ein schön eingerichtetes und großes Apartment für 69€ pro Nacht gefunden. Es liegt sehr zentral und der nächste Supermarkt ist nur 2 Minuten entfernt. Dazu ist der Gastgeber super nett und hat viele Tipps für Ausflüge in die Umgebung parat.
Soca Tal - wir kommen wieder!
Wegen unseres Wetterpechs am zweiten Tag konnten wir nur wenig vom Abenteuerangebot nutzen und haben entschieden: wir kommen wieder! Vermutlich ist die Zeit zwischen Juni und September optimal, weil es dann warm genug ist. Und dann kannst du auch mit dem Zelt entspannt auf einem der vielen Campingplätze übernachten. Die lagen teilweise direkt am Fluss und sahen idyllisch aus.
Einfach ein toller Reisebericht über Slowenien! Er gibt tolle Impulse für die eigene Planung!