Am Bleder See trafen wir plötzlich auf etwas, was wir sonst in Slowenien nirgendwo gesehen haben: riesige Touristenmassen! Asiaten, bewaffnet mit Selfiesticks und große Tourgruppen, die von A nach B geschleust wurden. Hier war schnell klar: wir befinden uns bei einer der Top-Sehenswürdigkeiten Sloweniens!
Bled: Der See
Highlight in Bled ist eindeutig der nach der Stadt benannte See. Der liegt nämlich so fotogen eingebettet in das Bergpanorama der Julischen Alpen, dass er Einheimische wie Touristen anzieht. Wenn dann dazu noch eine Burg oberhalb des Sees und eine Insel im See mit Kirche dazukommen, dann ist kein Halten mehr!
Spaziergang um den See
Wir sind (wie viele andere auch) um den See herumspaziert. Mit 6 Kilometern ist die Distanz überschaubar, es geht eigentlich kaum Auf oder Ab und der Weg ist sehr schön zu begehen. Von unterwegs ergeben sich alle 10 Meter neue Blickwinkel auf den See, sodass wir zunächst ständig stehen geblieben sind, um Fotos zu schießen.
Die Aufregung hat sich glücklicherweise nach dem ersten Kilometer gelegt, sonst hätten wir die Umrundung an dem Nachmittag nicht mehr geschafft. Wir sind vom Ort Bled aus links um den See herumgegangen, was bei uns wegen der Sonne günstiger war.
Lokale Spezialität: Bleder Cremeschnitten
Am westlichen Ufer des Sees verkauft ein kleines Café direkt am Ufer Getränke und die Spezialität der Region: eine Cremeschnitte. Franzi hat sich erbarmt und den Kuchen probiert, damit wir hier auch eine realistische Rückmeldung dazugeben können. Ihr professionelles Feedback: sehr lecker!
Aussichtspunkt Mala Osojnica
Die typischen Bilder, die in Werbeprospekten oder im Internet zu Bled gefunden werden können, wurden meistens alle von einem Spot aus gemacht: dem Aussichtspunkt Mala Osojnica. Auch wir wollten den Blick von dort oben auf den See erhaschen und kletterten die halbe Stunde bergauf.
Geht der erste Teil des Weges einfach steil in Serpentinen bergauf, wartet kurz vor dem Aussichtspunkt noch mal eine besondere Herausforderung. Eine echt steile und ziemlich lange Leiter will erklommen werden. Hier musst du entweder schwindelfrei sein oder jemanden dabei haben, der dir die Hand hält.
Oben angekommen wirst du aber sicher auch zu der Erkenntnis kommen: Der Aufstieg hat sich gelohnt! Der Blick auf den See, die Insel und die dahinter liegenden Berge ist einmalig! Hier haben wir uns auch total gefreut, dass wir seit neustem ein Weitwinkelobjektiv besitzen, um diese Szene fotografisch festhalten zu können.
Die Insel und Marienkirche
Im westlichen Teil des Bleder Sees liegt eine kleine Insel, auf der die Marienkirche und ein Museum zu finden sind. Du kannst dich zu der Insel entweder in den typischen Booten (Pletna) hinrudern lassen oder selbst das Paddel schwingen. Die Boote fahren immer dann los wenn genügend Touristen drin sitzen. Hier solltest du nicht lange warten müssen, es sei denn du bist bei superschlechtem Wetter da. Wir haben uns wegen der Touristenmassen gegen den Besuch der Insel entschieden.
Die Burg von Bled
Oberhalb des Sees auf einem 139 Meter hohen Felsen liegt die Mittelalterburg von Bled. Sie ist die älteste Burg Sloweniens und gehört zu den meist besuchten Touristenattraktionen im Land. Du kannst die Burg ein in dazugehöriges Museum für einen Eintrittspreis von 11€ besuchen. Im Museum wird die Geschichte der Burg und des Ortes Bled dargestellt.
Ob du nun den Weg zur Burg hoch gehst, oder sie lieber von Weitem über den See betrachtest, ist eigentlich egal. Einen imposanten Eindruck macht sie auf jeden Fall!
Die Vintgar Schlucht
Nur 5 Kilometer außerhalb von Bled liegt die Vintgar Schlucht, durch die der Fluss Radovna mit teilweise brachialer Gewalt hindurchströmt. Über einen 1,6 Kilometer langen Holzweg kannst du dieses Naturphänomen aus nächster Nähe betrachten.
Allerdings wirst du auch hier auf viele andere Touristen stoßen. Von den 5€ Parkgebühren und 9€ Eintritt lässt sich hier keiner abschrecken! Wir waren gegen 9 Uhr morgens da und wunderten uns erst noch, dass es mehrere Einweiser für den Parkplatz gibt. Später verstanden wir dann, dass das notwendig ist.
Alternativ kannst du aber auch mit dem Rad von Bled zur Schlucht fahren oder hierher wandern. Die 6 Kilometer sind zu Fuß gut zu bewältigen. Wären wir nicht auf dem Rückweg nach Deutschland gewesen, hätten wir die Variante auf jeden Fall bevorzugt.
Die Schlucht war sehr beeindruckend und die Wassermassen, die sich da zum Teil durchkämpfen haben für ordentlich Geräuschkulisse gesorgt. Der Holzweg entlang der Schlucht ist wirklich toll gemacht und ein super Erlebnis.
Alternative: Pokljuka Schlucht
Eine weniger besuchte Alternative zur Vintgar Schlucht soll die Pokljuka Schlucht sein. Wir haben nur die Hauptattraktion besucht, weil sie für uns auf dem Weg lag und wir leider nicht mehr Zeit hatten. Wenn du aber etwas mehr Zeit hast, lohnt es sich für dich vielleicht, die Pokljuka Schlucht zu besuchen. Hier kannst du 2 Kilometer durch eine Schlucht laufen, die vor vielen Jahren Wasser geführt hat, jetzt aber durchwandert werden kann.
Bled: Unsere Unterkunft
Hier haben wir einen Volltreffer gelandet! In der Penzion Kaps* haben wir ein Doppelzimmer mit Frühstück für 86€ bekommen. Klar, das ist nicht günstig. Aber das Preis-Leistungs-Verhältnis war hier das beste in ganz Slowenien. Das Zimmer war groß, sehr sauber, die Betten superbequem und das Bad auch riesig. Das Frühstück am Morgen war genial! Die Auswahl war groß und alles hat super geschmeckt. Dazu haben wir vom Inhaber tolle Tipps für die Umgebung und für Restaurants bekommen. Uneingeschränkte Empfehlung dafür!
Bled: Schönheit zieht an
Zurecht zählt Bled zu den meist besuchten Orten in Slowenien mit seinem malerischen See. Wir hätten uns gern auch den Bohinj See angesehen, der ca. 20 Kilometer entfernt liegt, etwas größer und deutlich weniger besucht sein soll. Wenn du also ein bisschen Zeit übrig hast, dann schau doch auch mal dort vorbei.