Wir hatten kaum Erwartungen als wir auf die Isla de Ometepe gefahren sind, wussten nur, dass hier zwei Vulkane stehen und man einige Aktivitäten unternehmen kann. Nach 5 Tagen auf der Insel ist unser Fazit: einer unserer Lieblingsorte in Nicaragua! Die Insel ist wunderschön, wenig touristisch, hat viele leere Strände und bietet viele Abenteuermöglichkeiten. Genau unser Ding!
Tagesausflüge rund um die Insel
An unserem ersten Tag fuhren wir mit dem Bus zum Ojo de Agua. Hier mussten wir 3 US$ Eintritt zahlen (pro Person) und konnten dafür in ein Schwimmbecken aus natürlichem Wasser springen. Rundherum gab es Stühle und Bänke zum Entspannen. Für viel Geld konnte man sich mit Getränken und Essen des Restaurants vor Ort versorgen. Dieses Schwimmloch war ganz nett, aber an einem Samstag echt voll und konnte unserer Meinung nach nicht gegen den Strand anstinken. Was uns dann aber doch noch überzeugte, war der Vulkanblick vom Weg zum Ojo de Agua. Ist das nicht der Knaller?!
Playa Primavera und Playa Santo Domingo
Vom Ojo de Agua gingen wir zurück zur Straße und nahmen den nächsten Weg Richtung Strand. So landeten wir am menschenleeren Playa Primavera und spazierten den gesamten Strand entlang. Am Ende wartete ein Restaurant mit fantastischem Blick über Strand und Meer auf uns. Genau das Richtige! Franzi war schon kurz vorm Verhungern und in der Mittagssonne konnten wir Schatten gut gebrauchen.
Danach zogen wir weiter zum nächsten Strand, dem Playa Santo Domingo. Hier gab es einen Comedor, zwei Restaurants und erneut ganz viel Sand und See für uns. Unter einem Palmenhüttchen gruben wir unsere Zehen in den Sand und genossen die angenehme Brise durch den Wind. Neben uns grasten ein paar Pferde, die irgendwann auch mal eine Abkühlung im See nahmen :) Müssten wir das Wort Idylle beschreiben, würden wir vermutlich diesen Ort dafür wählen!
Unser erstes Mal Trampen
Von einigen Barmitarbeitern hatten wir gesagt bekommen, dass 17 Uhr ein Bus zurück nach Altagracia fahren würde. Und so stellten wir uns schon 20 Minuten vorher an die Straße, weil die Buszeiten hier auf der Insel wohl eher so ungefähre Angaben sind. Als aber auch 17.30 Uhr noch kein Bus gekommen war, hielten wir unsere Daumen raus und suchten eine Mitfahrgelegenheit. Die ersten Fahrer wollten dafür noch 4-5 US$ pro Person haben, sodass wir nicht einstiegen. Schließlich hielt eine Familie und ließ uns auf der Ladefläche ihres Pick-Ups mitfahren. Die Fahrt war bequem, schnell und kostenlos. Wir hätten nie gedacht, dass wir das erste Mal in Nicaragua per Anhalter fahren würden!
Windiges Kajakerlebnis am Punta Gorda
Von unseren Gastgebern hatten wir die Empfehlung bekommen, bei der Charco Verde (einem kleinen Naturreservat) könne man gut Kajak fahren. So nahmen wir den Bus und ließen uns vor dem Eingang absetzen. Das Naturreservat besteht aus einer Lagune mit Badestrand und vielen Schmetterlingen und kostet ganze 5 US$ Eintritt pro Person. Uns war das zu viel und wir liefen weiter zum Restaurant, in dem wir uns ein Kajak für 10 US$ pro Stunde liehen.
Von der Bucht aus fuhren wir zielstrebig um die Insel und den Punta Gorda herum. Der Wind nahm stetig zu und die Strömung wurde stärker. Wir waren aber bester Dinge und paddelten fröhlich weiter um die Insel. Der Blick vom Wasser auf den Vulkan Concepcion war bemerkenswert!
Bald sollten wir dafür aber gar keine Augen mehr haben denn wir waren nur noch damit beschäftigt, das Boot über Wasser und gegen die Strömung zu halten. Auf einmal mussten wir uns durch große Wellen arbeiten und wurden ordentlich nassgespritzt. Wir erreichten einen kleinen Strand und legten dort eine Verschnaufpause ein.
Lange hielt es uns dort aber nicht, obwohl der Blick auf die kleine Insel Isla del Quiste und den Vulkan Maderas echt gut waren. Wir waren zu sehr damit beschäftigt, ob wir es wohl noch einmal durch die Strömung schaffen würden! Auch dieses Mal war viel Muskelkraft und Positionieren erforderlich, sodass wir nach einer Stunde deutlich erschöpfter wieder am Ausgangspunkt ankamen als wir erwartet hatten. Dennoch (oder gerade deshalb?!) ein tolles Abenteuer!
Die Insel mit dem Motorrad erkunden
Unseren dritten Tag verbrachten wir hauptsächlich sitzend auf einem Motorrad. Für 25 US$ kauften wir uns für einen Tag ein unbeschreibliches Freiheitsgefühl! Matthias genoss es, mal wieder Motorrad fahren zu können, für Franzi war es die erste Fahrt auf einem Motorrad überhaupt. Und wir hätten uns keine schönere Strecke wünschen können!
Von Altagracia aus fuhren wir nach Santa Cruz und umrundeten dann komplett den Vulkan Maderas. Die befestigte Straße endet kurz nach Santa Cruz und dann wartete eine Sand- und Schotterpiste mit vielen Schlaglöchern auf uns. Die Fahrt durch Palmenhaine, mal mit dem Blick auf den Vulkan, mal auf den See war einfach der Hammer! Endlich konnten wir mal wieder halten, wo wir wollten, unser Tempo selbst bestimmen und schauen, wohin uns der Wind so trieb. Es machte super viel Spaß!
Eine längere Mittagspause legten wir in Balgüe ein. Unsere Hintern freuten sich auf eine etwas bequemere Sitzmöglichkeit! Im Café Campestre gab es einen tollen Salat, leckere Nudeln und einen sehr guten Schokobrownie für uns. Danach ging es weiter zum Playa Santa Domingo, an dem wir eine Badepause einlegten.
Punta Jesus Maria
Am Nachmittag fuhren wir zum Punta Jesus Maria, der gut besucht war. So viele Menschen hatten wir an einem Ort auf der Insel noch gar nicht gesehen! Bei der Aussicht war es aber auch kein Wunder, dass so viele hergekommen waren: wir hatten einen tollen Blick auf beide Vulkane. Wir machten hier einige Bilder und genossen den Anblick der untergehenden Sonne.
Auf der Rückfahrt setzte der Vollmond im gelben Licht dem Tag noch die Krone auf! Wunderschön! Wäre es nicht so dunkel gewesen und hätten wir zwecks Windschutz nicht unsere Sonnenbrillen tragen müssen - es hätte eine entspannte Fahrt zurück sein können. Wir waren auf jeden Fall sehr froh, als wir die Dunkelfahrt beendet hatten.
Da die Insel nur zum Teil befestigte Straßen hat, würden wir auf jeden Fall dazu raten, ein Motorrad zu mieten. Die Schotterpisten mit dem Roller zu fahren, ist echt gefährlich! Preislich macht es gar keinen Unterscheid, von Sicherheit und Bequemlichkeit her aber einen enormen.
Wasserfall San Ramon
Dieser Wasserfall liegt in der Nähe der Stadt Merida, die täglich nur zwei Mal von Bussen angesteuert wird. Hier gelangt man mit eigenem Fahrzeug besser hin. Wir fuhren mit unserem Motorrad vor und konnten damit sogar die ersten zwei Kilometer bergauf fahren. Es ging über Stock und Stein und ordentlich steil bergauf. Das sollte man nur machen wenn man ein sicherer Fahrer ist. Die letzten zwei Kilometer bis zum Wasserfall legten wir dann aber auch zu Fuß zurück. Der Weg war voller Steine und Geröll, sodass festes Schuhwerk wirklich empfehlenswert ist! Franzi quälte sich mit FlipFlops hoch und runter - geht schon, ist aber wenig bequem ;)
Oben angekommen empfing uns der wirklich hohe Wasserfall, der jetzt zum Ende der Trockenzeit aber nicht viel Wasser führt. Es reichte aber für eine Abkühlung im erfrischend kalten Wasser. Wir haben pro Person 80 Cordoba (2,30€) Eintritt bezahlt und für das Motorrad noch mal 60 Cordoba (2€). Alternativ kann man auch von unten hoch laufen, sollte dafür aber genügend Wasser einpacken!
Inmitten der Natur
Entgegen unserer Vorstellung trafen wir auf der Insel nicht halb so viele Touristen wie befürchtet. Dafür lebten wir in Altagracia bei einer Familie inmitten der anderen Familien und bekamen einen tollen Einblick in deren Leben. Auf unseren Spaziergängen in und um die kleine Stadt herum trafen wir viele Hühner, Pferde und Kühe und ab und zu auch Einheimische, die immer freundlich grüßten. Wir sahen den Fischern beim Verteilen der gerade gefangenen Fische zu und den Jugendlichen bei ihrem Baseballspiel auf einem riesigen Feld. Alles fühlte sich sehr ursprünglich und natürlich an! Wir fanden es genial!
Durch die reiche Vulkanerde wachsen auf der Insel unzählige Lebensmittel, die nicht durch Pestizide verunreinigt werden (wäre viel zu teuer). Die Tiere laufen frei herum und führen sicherlich ein erfüllteres Leben als ein Großteil der Nutztiere in Deutschland. Dadurch hatten wir das Gefühl, auf einem riesigen Bio-Bauernhof zu leben.
Unsere Unterkunft auf der Isla de Ometepe
Ohne viel Übersicht über die Insel und die kleinen Orte zu haben, buchten wir eine Unterkunft in Altagracia. Das ist eine der zwei Städte auf der Insel und erwies sich für uns als super Ausgangspunkt für die Erkundung.
Unsere Unterkunft Ortiz Family House* war bei der Familie Ortiz, die sich rührend um uns und unsere Bedürfnisse kümmerten. Das einfache Doppelzimmer kostete uns 15€ pro Nacht und war vom Preis-Leistungsverhältnis her wirklich gut. Die Gemeinschaftsklos und -duschen waren ausreichend sauber und wir konnten uns in Hängematten und Schaukelstühle fläzen. Wir hatten hier das beste Essen in Nicaragua als wir mittags einfach das zu essen bekamen, was auch die Familie aß!
Unsere Anreise auf die Isla de Ometepe
Vom Playa Maderas kommend, machten wir uns auf die Reise zur Insel im größten See Mittelamerikas - dem Lago Nicaragua. Es wird dich also nicht überraschen, dass wir irgendwann auch mal auf einem Boot waren! Gestartet sind wir mit dem Shuttle vom Playa Maderas nach San Juan del Sur. Dort nahmen wir einen Chickenbus, der uns in weniger als einer Stunde am Busbahnhof von Rivas absetzte. Es fahren wohl Busse von Rivas nach San Jorge, dem kleinen Ort, an dem die Fähre zur Isla de Ometepe abfährt. Wir haben diese Busse aber auf die Schnelle nicht finden können und uns daher ein Taxi für 120 Cordoba (4€) genommen.
Am Fährterminal haben wir unsere Tickets erstanden (50 Cordoba p.P., 1,60€) und konnten direkt zur Fähre durchlaufen. Die Fähren fahren alle ein bis zwei Stunden und benötigen für die Überfahrt ungefähr eine Stunde.
Traumhafte Urlaubsinsel
Wir haben unsere Zeit auf der Isla de Ometepe sehr genossen! Unserer Meinung nach bietet die Insel alles, was das Herz (oder zumindest unser Herz) begehrt: Es gibt viele Strände, tolle Blicke auf die Vulkane, eine wunderschöne Natur, viele Wander- und Spaziermöglichkeiten, wir konnten Kajak fahren und auf eigene Faust die weniger befahrenen Pfade der Insel erkunden. Bei einer Reise nach Nicaragua sollte die Isla de Ometepe auf keinen Fall auf der Liste deiner Wunschziele fehlen!
Vielen Dank für die tollen Eindrücke. Mein Sohn und ich haben schon die Flugtickets.Mal gucken, wie Ometepe im August zur Regenzeit aussieht. Ich wünsche Euch noch wahnsinnig viele tolle Erlebnisse und hoffe ihr schreibt weiter.
Liebe Grüße, Birgit Strauch ( http://www.bewusstwandlerin.de )
Hallo Birgit,
da musst du uns dann unbedingt mal schreiben, wie es im August war! Der Norden ist dann bestimmt auch toll wenn alles in der Regenzeit noch viel grüner ist! Lieben Dank für deinen netten Kommentar, wir werden weiterschreiben von unseren Erlebnissen ;)
Franzi & Matthias
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