30. Oktober 2021

Mit dem Camper durch Australien

4  Kommentare

Im Oktober 2015 sind wir für 4 Wochen nach Australien geflogen, ein echt beeindruckendes Land! Vorher haben wir hin- und herüberlegt, wie wir Australien erkunden wollen. Wir hatten es auf unseren Roadtrips durch Californien geliebt, spontan zu entscheiden, wohin wir fahren wollen und was wir uns ansehen. Deshalb überlegten wir, uns auch für den Australientrip einen Mietwagen oder einen Camper zu mieten. Nach dem Abwägen von Kosten, Bequemlichkeit und Mobilität entschieden wir uns für einen Trip mit dem Camper, und das war eine super Entscheidung!!!

Australien Roadtrip: Welchen Camper nehmen wir?

Weil es so toll ist, Australien mit Camper zu erkunden, ist es entsprechend beliebt und die Anzahl an Anbietern, verschiedenen Preiskategorien, Größen, Ausstattungen und Versicherungspaketen kann einen im ersten Moment erschlagen. Wir haben über Camperdays* letztlich einen Hi-Top Camper von Cheepa Campa für 17 Tage gebucht. Auf unseren Foto könnt ihr sehen, dass Apollo drauf stand. Das liegt daran, dass Apollo die Camper, wenn sie einige Kilometer oder Jahre auf dem Buckel haben, weiterreicht an die Unterfirma Cheepa Campa. So kann Apollo höhere Preise verlangen, da die Fahrzeuge typischerweise neuer sind und Cheepa Campa greift Kunden wie uns ab, die sich auch in gebrauchten Campern wohlfühlen. Offenbar hatten sie noch keine Zeit das Logo umzukleben. Die noch günstigere Marke Hippie Camper gehört übrigens auch zu Apollo. Vermutlich landet unser Camper irgendwann in deren Sortiment, wer weiß. Die Abwicklung über Camperdays* lief jedenfalls sehr entspannt. Den Voucher über den Camper erhielten wir per E-Mail und Fragen konnten wir telefonisch gut klären.

Unsicher waren wir uns beim Versicherungsschutz. Das Basis Versicherungspaket deckt oft eben nur Unfallschäden und Diebstahl ab und außerdem sind einige Ausrüstungsgegenstände wie Campingstühle oder Bettwäsche nicht inklusive. Wählt man den Premium Versicherungsschutz, sind Glas- und Reifenschäden, Dach- und Innenraumschäden mit abgedeckt und die zu hinterlegende Kaution ist oft deutlich geringer (250 statt 2500 AUD). Dafür kommen dann aber noch mal ordentlich Mietkosten oben drauf (pro Tag um die 20€). Wir haben uns schließlich für die Premium-Variante entschieden, weil wir häufig gelesen hatten, dass die Autos schon sehr alt sind und wir nicht riskieren wollten, dass wir irgendwelche Reparaturen übernehmen müssen. Wenn man sich für einen teureren Anbieter mit neueren Fahrzeugen entscheidet, braucht man das vielleicht nicht.

Ausstattung

Der Camper selbst hatte einen kleinen Kühlschrank, eine Mikrowelle, 2 Herdplatten sowie ein kleines Spülbecken. Ein Wassertank und eine Gasflasche waren auch dabei. Die Sitzbänke und den Tisch konnte man zu einem großen Bett zusammenbauen, das wir auch für die ganze Zeit so gelassen haben. Wir haben lieber draußen gesessen auf unseren 2 Campingstühlen und dem Klapptisch! Im Camper gab es ziemlich viel Stauraum unter den Bänken, in kleinen Schränken und eben auch im Hi-Top. Dort kann sonst auch ein Kind schlafen. In unserem Fall haben wir dort unsere Koffer deponiert. Besteck, Geschirr, Handtücher und Bettwäsche waren ebenfalls im Camper vorhanden.

Australien Camper innen

Den Camper haben wir in Cairns abgeholt, nachdem wir uns zuvor schon Sydney und das rote Zentrum mit dem Ayers Rock und Kings Canyon angesehen hatten. Wir waren positiv überrascht, dass der Camper in einem guten Zustand war und echt viel Platz bot. In Internetforen hatten wir von ganz unterschiedlichen Erfahrungen anderer Reisender gelesen.

Unsere Route mit dem Camper durch Australien

Unsere Route führte uns zunächst in den Norden zum Daintree Forest, wo der Regenwald auf das Meer trifft. Die Fahrt dorthin dauert von Cairns aus gute 5 Stunden aufgrund der vielen Serpentinen, aber es lohnt sich definitiv! Danach sind wir wieder in den Süden gefahren und hinter Cairns in die Tablelands abgebogen. Unsere Route zog sich entlang des Bruce Highway (der bei uns eher als Landstraße durchgehen würde) südwärts bis Brisbane. Wir übernachteten in Mission Beach und sahen einen wunderschönen Sonnenuntergang und am nächsten Morgen den Sonnenaufgang am Strand. Danach ging es nach einem Abstecher zu den Jourama Falls weiter auf die Insel Magnetic Island. Zu den Whitsunday Islands segelten wir von Airlie Beach aus und im Cape Hillsborough teilten wir uns den Strand mit Kängurus. Am Rainbow Beach stiegen wir in einen four-wheel-drive-(4WD)-Bus, um Fraser Island erkunden zu können. Danach ging es weiter zur Sunshine Coast mit Noosa und Mooloolaba. Nach einem Abstecher zu den Glasshouse Mountains und einer kurzen Wanderung landeten wir schließlich nach 17 Tagen und 2200km in Brisbane.

Es gab Tage, an denen mussten wir mal 400km zurücklegen, aber auch Tage, an denen wir gar nicht oder nur eine kurze Strecke weitergefahren sind. Mit etwas mehr Zeit hätten wir uns gerne noch mehr im Hinterland angesehen. Die Strecke an der Ostküste ist ungemein beliebt für Campertouren, wobei wir nördlich von Mission Beach eher für uns waren und die vielen vielen Touristen so richtig erst an der Sunshine Coast wahrgenommen haben.

Australien Camper Trip Route

Campgrounds in Australien

Übernachtet haben wir auf Campgrounds, die oft wunderschön gelegen waren. Der Strand war nie weit :) Vorgebucht hatten wir nur den ersten Campground im Daintree Forest und den auf Magnetic Island (weil es die Fähre beim Vorbuchen günstig im Paket dazu gab). Sonst haben wir immer spontan entschieden, wo wir übernachten und wie weit wir noch fahren. Das war ein tolles Gefühl von Freiheit! Die Australier selbst campen auch sehr viel und daher gibt es immer und überall noch einen Platz. Die guten sind zur Hochsaison (Dezember und Januar an der Ostküste) aber auch gerne mal ausgebucht.

Die Campgrounds selbst waren immer in einem top Zustand. Duschen, Toiletten und Küchen waren sauber und gut ausgestattet. Auf fast jedem Campground stand einer dieser Gas-Grills, die eigentlich eher einer heißen Platte ähneln als einem typischen Grill mit Rost, sodass wir uns oft einen Salat geschnibbelt und dazu etwas auf den Grill geworfen haben. Faszinierend an Australien ist, dass diese Grills auch an öffentlichen Plätzen und Stränden frei verfügbar, immer mit Gas ausgestattet und umsonst sind. Genial!

Die Campgrounds kosteten je nach Stellplatz (mit/ ohne Strom) zwischen 25 und 50 AUD. Es gibt aber auch staatliche Campgrounds, die oft in Nationalparks gelegen sind und deutlich günstiger sind (ca. 10AUD). Dafür gibt es dort dann nur ein Plumpsklo und keinen Strom. Das haben wir für eine Nacht auch mal gemacht und standen direkt am Strand, geht auch gut! Dabei muss man aber beachten: Bei vielen Campgrounds kann man spontan vorbeifahren und vor Ort bezahlen, einige muss man vorher schon online reservieren, manchmal geht das auch in den Büros der Tourist Information. Für unsere Tour relevant waren die Websites der Nationalparks in Queensland und New South Wales.

Australien Camper Hi Top Strand

Linksverkehr(t)

Etwas gewöhnungsbedürftig ist das Fahren auf der linken Fahrbahn und damit einhergehend eben auch das Schalten mit der linken Hand, und vor allem die vertauschten Hebel für Blinken und Scheibenwischer. Es hat lange gedauert und es war ein Dauerbrennerwitz (alias Running Gag), wenn jedes mal vorm Abbiegen der Scheibenwischer mit der Arbeit begann, trotz strahlendem Sonnenschein. Matthias hat aber bewiesen, dass man das nach einiger Zeit dann doch umlernen kann. Der Nachteil: zurück in Deutschland arbeite der Scheibenwischer dann auch öfter als nötig...

Wie viel hat uns der Trip mit dem Camper gekostet?

Die hier in der Tabelle aufgeführten Kosten beziehen sich immer auf 2 Personen. Das sind die kompletten Kosten die wir für den Camper und die Reise mit dem Camper hatten. Nicht aufgeführt sind Kosten für Essen, Ausflüge und was sonst so auf der Reise anfällt. Mautgebühren haben wir für die Route nicht gehabt. Diese können um Brisbane und Sydney herum aber anfallen.

Was

Menge

Kosten

Camper

17 Tage inkl. Versicherungen

1266€

Campgrounds

16 Übernachtungen

320€

Benzin

2200km

250€

Gesamtkosten


1866€

Man kann sicher deutlich günstiger mit einem Camper reisen. Das geht zum Beispiel, indem man einen kleineren oder älteren Camper mietet, nur die Basisversicherung wählt, oder Ort der Abholung und Abgabe gleich sind (one-way fee entfällt). Außerdem kann man öfter die staatlichen Campgrounds in den Nationalparks nutzen, die oft superschön gelegen sind und deutlich günstiger als die nicht-staatlichen. Wildes und damit kostenloses Campen ist teilweise auch möglich, dazu können wir keine Tipps geben, da wir gerne auf den Campgrounds standen. Vor allem auf Grund der tollen Lage und weil wir jeden zweiten Tag Strom benötigten für den Kühlschrank. Wäre der Trip Teil unserer Weltreise gewesen, hätten wir vermutlich auch versucht, öfter kostenlos zu nächtigen. Dabei ist aber zu beachten, dass das Übernachten im Auto an vielen Orten und vor allem Stränden nicht erlaubt ist.

Nützliche Apps für deine Campertour durch Australien

Am häufigsten haben wir wahrscheinlich Google Maps genutzt. Für Routen finden wir die App unschlagbar und Karten für bestimmte Städte kann man sich schon vor der Reise herunterladen um sie dann während der Reise auch offline nutzen zu können. Eine zweite App, die wir sehr nützlich fanden, ist Wiki Camps. Hier werden einem die nächsten Campgrounds angezeigt, deren Ausstattung, die Bewertung und Kosten eines Stellplatzes. Uns hat das den Trip mit dem Camper sehr erleichtert, da wir spontan immer gucken konnten, welche Campingplätze in der Nähe sind. Wir haben uns an den Bewertungen der anderen Nutzer orientiert und ausschließlich positive Erfahrungen gemacht.

Um auch in Australien unser Smartphone nutzen zu können, haben wir uns schon vorher eine SIM-Karte besorgt. Über amaysim konnten wir im Internet aussuchen, welches Datenvolumen wir benötigen und die SIM-Karte wurde uns zugeschickt. Für 23€ bekamen wir die SIM-Karte, hatten 1GB Datenvolumen und konnten 10 AUD vertelefonieren. Damit sind wir in den 4 Wochen super klar gekommen. Es ist natürlich auch vor Ort möglich, sich eine SIM-Karte zu besorgen.

Fazit zu unserer Reise mit dem Camper

Wir haben uns schon am ersten Tag im Camper total dafür gefeiert, dass wir einen Camper haben! Und das blieb bis zur Abgabe in Brisbane (2200 km später) auch so. Wir würden jedem raten, Australien in einem Camper zu bereisen (ohne natürlich jetzt viele Alternativen ausprobiert zu haben). Die Vorteile für uns waren:

  • Mobilität und Flexibilität
  • Kühlschrank und Mini-Herd dabei
  • kein nerviges Hin- und Herräumen von Koffern/ Klamotten (die waren im Hi-Top)
  • kein Aufbauen vom Zelt, einfach ins Bett klettern und gut ist
  • überall Campgrounds, oft in toller Umgebung
  • Campground-Gebühr günstiger als Zimmer in Hotels oder Hostels

Und Australien ist einfach dafür gemacht! Wir waren bisher in keinem anderen Land, das im Camper so toll zu bereisen ist! Vielleicht ändert sich das auf der Weltreise noch, aber bisher ist Australien Camperland Nummer 1!

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Franzi un Matthias
Franzi & Matthias

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  • Fast identische Route (wir fuhren bis nach Sydney) , gleich viele Tage..Auch mit einem campervan unterwegs, allerdings kein Apollo sondern Hippie Camper. Neues Modell. 380 Au$.. Ungefähr 250 €..Haben sogar ein Upgrade bekommen…Wie kann das sein,dass ihr fast nen tausi mehr zahlt? Krass! Unser roadtrip war im März 2015. Grüße aus dem outback, jati

    • Und jetzt seid ihr wieder in Australien? Das ist ja toll!
      Wir haben von Deutschland aus gebucht und waren im Oktober/ November unterwegs. Vielleicht hat es etwas mit der Saison zu tun? Außerdem haben wir ein umfassenderes Versicherungspaket gebucht, das hat noch mal gut was mehr gekostet. Worüber habt ihr denn den Camper gebucht? Vielleicht können wir da noch mal Tipps für eine Reise nach Australien/ Neuseeland mitnehmen ;)
      Liebe Grüße aus Indien

      • Hey, wir leben seit 2012 nicht mehr in Deutschland, waren 2 Jahre un Nz und sind seit 2.5 Jahren in Aus ich kann Dir leider den Anbieter nicht mehr nennen, ich erinnere mich aber,dass wir bestimmt eine Woche lang nach dem besten Deal gesucht haben und zeitlich flexibel waren..denke,dass war unser Vorteil. Falls ihr vorhabt etwas länger in Nz zu bleiben kann ich euch kiwicruisecontrol.co.nz empfehlen. Die machen buy back Deals. Ist evtl billiger. Unsere Weltreise starten wir nächstes Jahr bis dahin stöbere ich dann weiterhin mal hier und da. Lässt es euch gutgehen und viel Spaß weiterhin in Nepal, grüße kati

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