Für drei Nächte verschlug es uns nach Valladolid, die drittgrößte Stadt der Halbinsel Yucatan und größte mexikanische Stadt unserer bisherigen Tour. Nach einer kurzen Anreise mit dem Bus aus Cobà befanden wir uns eine Stunde später schon mitten im Geschehen.
Kolonialstadt Valladolid erkunden
Auf dem Zocalo von Valladolid haben wir uns gerne und häufig aufgehalten. Am einen Ende steht die wunderschöne Kirche San Servicio, auf der anderen Seite befindet sich das große Rathaus der Stadt. Auf dem Platz stehen viele Bänke und so tolle Partnerstühle, auf denen man sich gegenübersitzt. Hier saßen wir das eine oder andere Mal und sahen dem Geschehen rund um den Platz zu.
In den rechteckig angelegten Straßen stehen viele bunte Häuser, die der Stadt ein schönes Aussehen geben. Wir sind hier sehr gerne durch die Straßen geschlendert, haben in die kleinen Lädchen reingelinst und die vielen alten VW-Käfer bestaunt. Die gibt es hier nämlich in allen denkbaren Farben. Irgendwann war es unser Hobby geworden, Käfer zu fotografieren ;)
Im Stadtteil La Candelaria gibt es einen sehr schönen kleinen Platz mit Bänken, vielen Bäumen und Pflanzen und einem netten Café. Hier sind wir eher durch Zufall gelandet, fanden es aber sehr sehenswert. Zudem fuhren hier kaum Autos und es hatte ein bisschen was von Fußgängerzone.
Cenote Oxman - unser Geheimtipp für Valladolid!
In und um Valladolid gibt es mehrere Cenoten und nach unserer schönen Erfahrung in der Cenote bei Tulum wollten wir uns noch mal eine ansehen. Matthias hatte auf einem Blog von der Cenote Oxman gelesen, die weniger bekannt ist als die Cenoten Xkeken und Samula. Also liehen wir uns Fahrräder (für 70 Pesos pro Tag, keine 3€) und fuhren gen Süden aus der Stadt hinaus.
Kaum hatten wir die größeren Straßen verlassen, ging es durch Felder, über Bahnschienen und auf einer Schotterpiste immer weiter hinaus. Nach 5 Kilometern erreichten wir dann die Hacienda San Lorenzo, auf deren Grundstück sich die Cenote befindet. Für 40 Pesos kann man zur Cenote hinunter, aber auch den Pool und die Liegen vor Ort nutzen. Haben wir glatt mitgenommen ;)
Zur Cenote ging es durch einen Eingang erst einmal viele Treppenstufen abwärts bis wir schließlich vor einem großen, dunkelblauen Gewässer standen. Hier hingen Baumwurzeln von ganz oben herunter und das Beste: es war niemand sonst da!
Also schwangen wir uns wie Tarzan an einem Seil rein in die Cenote. Das hat vielleicht gefetzt! Im Wasser schwimmen einige Fische mit einem umher, aber ansonsten ist es himmlisch einsam dort unten. Schnorchelsachen benötigt man nicht unbedingt, die Cenote ist eher zum Schwimmen super. Umkleidekabinen und Toiletten gibt es vor Ort. Können wir nur empfehlen!
Kulinarische Neuheiten
In Tulum hatten wir Sebastian kennengelernt, der uns unter anderem empfohlen hatte, hier in Valladolid einen Chaya-Shake auszuprobieren. Am Marktplatz fanden wir ein kleines Restaurant, das dieses unbekannte Getränk servierte und so probierten wir es aus. Erste Überraschung: wir bekamen etwas Giftgrünes zu trinken. Zweite Überraschung: es schmeckte süß und richtig gut. Danke für den Tipp, Sebastian! Haben wir noch einige Male getrunken.
Zudem hatte Matthias im Internet von Marquesitas gelesen, einer besonderen Waffelart. Und Süßes probieren wir ja gerne mal aus! Bei Onkel Batman (El tio Batman) am großen Platz im Stadtzentrum gibt es Waffeln, die er auf einem Eisen über einer Gasflamme frisch zubereitet und darin die tollsten Zutaten einrollt. Unsere Favoriten: Erdbeere & Nutella (Matthias) und Banane, Nutella, Nüsse (Franzi). Die Waffel erinnerte uns an Nordhorner Neujahrskuchen, allerdings war es mit der Füllung etwas ganz Neues. Sehr sehr lecker!
Unsere Unterkunft in Valladolid
Wir hatten ein Doppelzimmer im Hostel Tunich Naj* gebucht und erreichten die Unterkunft um 14 Uhr. Dachten wir! Denn: Das Bundesland Quintana Roo hat eine andere Uhrzeit als der Rest der Halbinsel Yucatan, nämlich die gleiche wie die Ostküste der USA (-6 Stunden im Vergleich zu Deutschland). Der Rest von Yucatan allerdings liegt 7 Stunden hinter der deutschen Zeit zurück. Wir hatten also eine Stunde gewonnen ;)
Daher machten wir es uns im schönen Garten des Hostels gemütlich bis wir unser sehr großzügiges Zimmer mit bequemen Betten, kleiner Sitzecke und Bad beziehen konnte. Für 24€ pro Nacht gab es morgens sogar noch ein kleines Frühstück dazu.
Maya-Ruinen von Valladolid aus erkunden
Wir hatten uns entschieden, für einige Tage in Valladolid zu bleiben, weil man von hier aus super die Maya-Ruinen von Chichén Itzá und Ek Balam erkunden kann. Zu unserem Besuch der Ruinen Chichén Itzá haben wir einen ausführlichen Beitrag geschrieben, in dem du die wichtigsten Infos und schönsten Fotos präsentiert bekommst.
Valladolid hat bei uns mit seinen schönen, farbigen Häusern, den kleinen Straßen und Leckerlichkeiten einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Für Ausflüge in die Umgebung ist die Stadt gut gelegen und zum gemütlichen Schlendern genau richtig groß.