Von San Cristobal hatten wir auf den verschiedensten Blogs schon gelesen, dass es die Lieblingsstadt in Mexiko sei und man dort unbedingt mal hin müsse. Die kleine Kolonialstadt liegt auf 2100 Metern in Berge gebettet und hat allerlei zu bieten. Wir konnten diese Möglichkeiten nur bedingt nutzen, da wir nacheinander beide ordentlich Magenprobleme hatten und daher viel Zeit im Bett und in der Nähe der Toiletten verbrachten.
Wunderschöne Aussichten in und von den Kirchen
Als Weltreisende mit kleinem Budget sind wir immer dankbar für günstige oder kostenlose Aktivitäten und schauen uns deswegen gerne die schönen Gebäude in der Stadt an und schlendern durch die Straßen. San Cristobal hat an jeder Ecke eine Kirche stehen, die auch innen oft sehr hübsch aussehen. Zwei Kirchen sind zudem auf kleinen Hügeln gebaut worden, von denen man einen tollen Blick auf die Stadt hat. So sind wir vormittags die Stufen hochgekraxelt und schließlich bei der Iglesia de San Cristobal gelandet. Der Blick auf die Stadt war wie versprochen sehr schön, die Kirche ist eher klein und um sie herum befindet sich aktuell eine ziemlich große Baustelle. Lange haben wir uns nicht vor der Kirche aufgehalten.
Am anderen Ende der Stadt sieht man die Iglesia de Guadalupe schon lange über der Stadt thronen bevor man sie dann tatsächlich erreicht. Mit den bunten Fahnen in den Mexikofarben macht der Aufstieg echt was her! Auf den obersten Stufen haben wir eine ganze Zeit gesessen, die Menschen um uns herum beobachtet und den Blick auf die Stadt eingesogen. Auch die Kathedrale von San Cristobal bietet einen tollen Anblick. Wir saßen gerne auf dem Platz davor und haben uns das geschäftige Treiben angesehen.
Fußgängerzonen in San Cristobals Zentrum
Inmitten der quadratisch angelegten Einbahnstraßen in San Cristobals Zentrum kann man als Fußgänger plötzlich unbeschwert die ganze Breite der Straße nutzen und durch Fußgängerzonen schlendern. Sowohl die Real de Guadalupe als auch die Avenida Miguel Hidalgo laden zu einem gemütlichen Stadtbummel ein. Zahlreiche Restaurants, Bars, Cafés, Chocolaterien und Handwerksläden säumen die Straßen und bieten zahlreiche Möglichkeiten, sein Geld auszugeben. Wir mochten die entspannte Atmosphäre sehr und besonders abends, wenn die Leute vor den Restaurants und Bars saßen, machten diese Straßen einiges her!
Tolles Essen
Trotz unserer Magenprobleme probierten wir hier diverse Köstlichkeiten aus und genossen es sehr, dass wir neben der mexikanischen Küche ein großes Angebot an internationalem Essen hatten. Unser Favorit war dabei ganz klar das Asiarico07! In dieser winzig kleinen Sushibar gibt es nur acht Sitzplätze, die sich an einer Theke mit Blick auf den Koch befinden. Chef Hans bereitet Sushi, Salate, Tempura und Kimchi so liebevoll zu, dass man sich kaum traut, die Kunstwerke zu essen. Der Koreaner ist darüber hinaus mega sympathisch und hat uns erzählt, wie schwierig es ist, die ganzen richtigen Zutaten zu bekommen. Ganz klare Empfehlung: hier musst du hin wenn du in San Cristobal bist!!!
Aber auch die Comida Thai bietet tolles asiatisches (vor allem thailändisches Essen) an. Das kleine Restaurant liegt nicht direkt in der Fußgängerzone, ist aber nach 5-10 Minuten schnell erreicht. Die Speisekarte wechselt täglich und die Gerichte werden hingebungsvoll zubereitet (Zeit mitbringen). Unser Essen war richtig lecker.
Auch in eine der Chocolaterien mussten wir natürlich mal hineinschauen und bekamen dort eine Kostprobe, die wir so noch nie hatten: es gab geröstete Kakaobohnen. Die Bohnen schmeckten ziemlich bitter und wir spülten schnell Wasser hinterher. Die Schokolade mit etwas geringerem Kakaogehalt (80%, Kakaobohnen haben 100%) konnte vor allem Matthias aber total überzeugen.
Ausflug zum Cañon Sumidero
Etwa 50 Kilometer entfernt von San Cristobal liegt der Cañon Sumidero, der vom Grijalva Fluss durchkreuzt wird. In diversen Reisebüros werden Tagestouren hier hin angeboten, die sich alle ähneln. Wir haben für 250 Pesos pro Person (11€) eine 2,5-stündige Bootstour mit (leider spanischsprachiger) Erklärung bekommen und in dem kleinen Ort am Cañon (Chiapas de Corzo) eine Stunde Zeit gehabt. Die Bootstour auf dem Grijalva führte uns durch die riesigen Schluchten, die am höchsten Punkt 1000 Meter höher sind als das Wasser.
Während der Tour wies der Guide auf Vögel hin und außerdem bekamen wir ein Krokodil am Flussufer zu sehen! Das riesige Tier war ungefähr sechs Meter lang und zeigte uns stolz seine Zähnchen als wir ihm näher kamen. Als das Krokodil sich dann ganz langsam in Richtung des Bootes bewegte, war es völlig in Ordnung, dass wir weiterfuhren ;)
Die Mittagszeit verbrachten wir im Schatten verkrochen dann in Chiapas de Corzo. Hier lagen die Temperaturen bei 35°C und uns lief der Schweiß in Rinnsalen den Körper hinunter. Da es in San Cristobal immer nur so um die 20°C hatte, waren wir bewaffnet mit Fleece- und Regenjacke auf den Ausflug aufgebrochen. Shorts, Top und FlipFlops sind definitiv die bessere Wahl!
Unsere Unterkunft in San Cristobal
In San Cristobal gelangen uns gleich zwei neue Bestmarken: wir fanden die bisher günstigste Unterkunft unserer Mexikoreise (354 Pesos, 15€) und gleichzeitig das beste enthaltene Frühstücksbuffet! Unser Doppelzimmer in der Casa Monad* lag nur zwei Blocks entfernt von der lebendigen Fußgängerzone und 5 Gehminuten vom Stadtzentrum. Toilette und Dusche teilten wir uns mit den anderen Gästen, die waren aber immer sauber. Zum Frühstück gab es Obst, Toast und Marmelade, Rührei, Pancakes und diverse Müslisorten. Ein Traum für jeden Sparfuchs! Das Doppelzimmer ist eher klein und dunkel und die Wände sind insgesamt sehr hellhörig. Aber das Preis-Leistungsverhältnis ist unschlagbar.
Rund um San Cristobal kann man noch viel mehr erleben und entdecken. Wir hätten gerne noch eine Fahrradtour durch die indigenen Dörfer in den Bergen gemacht. Aufgrund unserer Magenprobleme gab es stattdessen Schonkost und Bettruhe. Nach den Tagen in San Cristobal freuten wir uns wieder sehr auf höhere Temperaturen denn nachts fiel das Thermometer auf 7-8°C und wir mussten uns immer gut einpacken. Trotz der Magenbeschwerden verließen wir das kleine Örtchen in den Bergen mit einem guten Gefühl, da uns die Fußgängerzone mit den schönen Läden, die wunderschönen Kirchen und Plätze wirklich gut gefallen haben.