Als wir im Januar nach Mexiko flogen, hatten wir bis auf die ersten Nächte kaum Pläne. Aber eines stand von vornherein fest: wir würden im Februar zwei Wochen an der Pazifikküste verbringen, um in Puerto Escondido Surfen und Spanisch zu lernen. In dem kleinen Ort am Meer haben wir uns richtig wohl gefühlt und es sehr genossen, mal wieder ein wenig Alltag zu haben - auch wenn der sich grundlegend von unserem früheren Alltag in Deutschland unterschied ;)
6 Uhr klingelt der Wecker zum Surfen
Das war dann doch ganz schön ungewohnt und - wir wollen ja ehrlich sein - hat uns auch am letzten Tag noch Überwindung gekostet. Im Halbschlaf schmierten wir uns die Sonnencreme (Lichtschutzfaktor 50 selbstverständlich) ins Gesicht und schlüpften in unsere Badesachen hinein. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und wir liefen im Dunkeln die Straßen zur Surfschule entlang. Dort trafen wir die anderen Surfschüler und unseren immer gut gelaunten Surflehrer Alex. Alex sprach gut Englisch, erklärte alles sehr verständlich und brachte uns bei, "Wellen zu lesen".
Ab ins Surfgetümmel
Puerto Escondido ist mit zahlreichen Stränden gesegnet, die je nach Bedingungen mehr oder weniger für Surfanfänger geeignet sind. Für uns ging es häufig zum Playa Carrizalillo, der sich direkt bei unserer Surfschule befindet. An manchen Tagen fuhren wir aber auch mit dem Jeep nach La Punta, einem Strandabschnitt des Zicatela Strandes.
Häufig waren die Surfspots - trotz der unmenschlichen Uhrzeit - schon gut gefüllt und zahlreiche Surfschüler warteten mit ihren Surflehrern im Wasser. Bei so viel Unkenntnis blieben natürlich auch kleinere bis mittelgroße Zusammenstöße nicht aus, wobei wir dank unseres umsichtigen Surflehrers glimpflich davongekommen sind.
Wenn wir es dann aber geschafft hatten, mit Hilfe von Alex in die Welle zu paddeln, schnell genug auf dem Board zu stehen, stabil zu sein und die Balance zu halten - dann war es unbeschreiblich toll! Wellenreiten macht so unfassbar viel Spaß!!! Wir paddelten jedes Mal mit einem breiten Grinsen im Gesicht zurück ins Meer und wollten dieses Gefühl unbedingt noch einmal erleben.
3 Stunden Spanischunterricht
Nach dem Surfen waren wir anfangs immer ziemlich platt und krabbelten nach Dusche und Frühstück gern noch mal ins Bett zur Erholung. Kurz vor 12 packten wir dann erneut unsere Sachen und machten uns wieder auf zur Surfschule, denn unser zweiter Programmpunkt stand an: 3 Stunden Spanischunterricht. Mit unserer Spanischlehrerin Angie machten wir einen Glücksgriff denn sie ging total auf uns ein, legte den Fokus der Stunden auf die Kommunikation und war immer zu einem angeregten Gespräch aufgelegt. Höhepunkt war sicherlich unser gemeinsamer Besuch auf dem Markt. Wir lernten nicht nur Vokabeln sondern ganz viel über das Leben in Puerto Escondido.
Neben Grammatik, Vokabeln und vielen Übungen hatte Angie aber noch etwas sehr wertvolles zu bieten: die besten Tipps für Bars und Restaurants. Wir haben sie alle beherzigt und sind immer sehr gut damit gefahren.
Strände ohne Ende in Puerto Escondido
Rundum Puerto Escondido gibt es so viele Strände, dass man wirklich die Qual der Wahl hat! Unseren "Hausstrand" Playa Carrizalillo erreichten wir nach 86 Stufen. Hier unten konnte man es sich auf Liegen unter Sonnenschirmen bequem machen wenn man denn Getränke bei den Strandbars kaufte. Wir lagen oft vor den Liegen auf unseren Handtüchern, ließen uns die Sonne auf den Bauch scheinen und uns in den Wellen treiben.
Der Boulevard vor dem Playa Carrizalillo wurde ein wenig zu unserem zweiten zu Hause. Hier haben wir bei El Sultan regelmäßig Salat und Burrito mit Kebab oder Falafel gegessen und zum Nachtisch durfte die Pita mit Nutella nicht fehlen. Im Cafecito trifft sich der halbe Ort zum Frühstücken und auch wir haben hier gerne Obstsalat mit Joghurt und hausgemachtem Granola gefrühstückt. Dann noch einen frischen Saft und schon waren wir vitamintechnisch bestens versorgt!
Playa Coral und Playa Bacocho
Ein wenig weiter nördlich befinden sich zwei Strände, die fast menschenleer sind. Der Playa Coral ist über einen gewundenen Weg von der Hauptstraße aus zu erreichen und befindet sich in einer kleinen Bucht. Wir waren an einem Sonntag hier und es waren nur fünf weitere Menschen da! Hier gibt es keine Liegen oder Verkaufsstände, dafür aber einige Palmen, die in der heißen Mittagshitze Schatten spenden. In der Bucht gibt es viele Felsbrocken im Wasser, sodass sie zum Schwimmen nicht so perfekt ist. Dafür kann man sich mit Taucherbrille bewaffnet die Unterwasserwelt ansehen.
Der Playa Bacocho ist deutlich länger und größer und an ihm liegen zwei Hotelresorts, die auch Essen anbieten. Mittwochabends zeigt das Hotel Villasol kostenlos Kinofilme mit Untertiteln. Wir haben den Film The Scotsman auf Englisch mit spanischen Untertiteln gesehen. Im Hinterrund das Meeresrauschen, in der Hand ein Bier und Nachos... besser geht Open Air Kino ja wohl kaum, oder?!
Playa Manzanillo und Puerto Angelito
Diese beiden Strände liegen in der Bucht zwischen dem Playa Carrizalillo und Zicatela und sind bei den Einheimischen unheimlich beliebt. Die Strände eignen sich nicht zum Surfen, dafür aber zum Baden. Entsprechend voll war das Wasser am Wochenende. Hier tummelten sich die mexikanischen Familien und genossen die Wellen in vollen Zügen.
Playa Zictatela: Tolle Restaurants und Bars
Der Hauptstrand in Puerto Escondido ist vor allem für seine riesigen Wellen bekannt. In der Regenzeit (ungefähr Mai bis Oktober) türmen sich die Wellen meterhoch auf und bilden eine Röhre, in der Profis wunderbar surfen können. Wir haben am Playa Zicatela hauptsächlich am Strand gelegen und die Wellen fasziniert beobachtet, Surfen bei den Wellen hätte unsere Fähigkeiten (noch, vermutlich ein Leben lang) überstiegen.
Dafür haben wir einige der Bars und Restaurants ausprobiert. In der Bar Revolucion am Strand haben wir in gemütlichen Lounge Möbeln bei Livemusik den Sonnenuntergang mit Cocktails ausklingen lassen. Im Bananas gab es himmlische Pasta mit Shrimps und sehr gute Pizza und in der Palapita gab es Piña Colada frisch in der Ananas serviert mit günstigem Refill (20 Pesos, 1€!). Am Playa Zicatela befinden sich die meisten Hotels und hier sind sicherlich auch die meisten Touristen untergebracht. Dennoch mischt sich das Klientel am Abend mit den Einheimischen, sodass es sich immer noch authentisch anfühlt.
Ganz authentisch haben wir dann auch eine Tlayuda probiert - eine Mischung aus Pizza und Döner. Im Tortillafladen gibt es wahlweise Rind oder Huhn mit Zwiebeln, Käse und ein bisschen Salat. Dazu kann man sich eine grüne Sauce, bestehend aus Avocados, drüber kippen und schon hat man ein leckeres und günstiges Essen.
Oasis Surf School
Wir hatten die Surfstunden, den Spanischunterricht und die Unterkunft für die ersten 14 Tage über die Oasis Surfschule gebucht. Die Inhaber Roger und Sol sind sehr nett und bemüht um ihre zahlreichen Schützlinge. Jeden Abend werden Aktivitäten wie Cross Fit, Ausdauertraining oder Schwimmtraining angeboten, um das Surfen zu unterstützen. Und einmal in der Woche werden die Fotos vom Surfen in großer Runde mit den Surflehrern ausgewertet und Feedback gegeben. Das war wirklich sehr hilfreich!
Wir würden die Oasis Surfschule definitiv weiterempfehlen! Die Surflehrer sind gut ausgebildet und der Spanischunterricht war toll auf unser Können und unsere Wünsche zugeschnitten. Nicht umsonst verlängert ein Großteil der Leute hier vor Ort ihren Aufenthalt und bleibt oft deutlich länger als geplant. Wir ja auch ;)
Unsere Unterkunft in Puerto Escondido
Nachdem wir die ersten 14 Tage in einem kleinen Appartment mit Küche im Mango Surf House gewohnt hatten, haben wir uns für die zusätzlichen Tage über AirBnB ein Zimmer gemietet. Bei einem sehr netten Chirurgen und seiner Familie bezogen wir ein Zimmer im großzügigen Haus. Für nur 15€ schliefen wir hier bequem und hatten ein wirklich schönes Bad. Zudem gab es zwischendurch immer wieder nette Gespräche mit der Familie.
Können wir jetzt perfekt surfen und Spanisch sprechen?
Das wäre schön! Wir können uns jetzt auf Spanisch unterhalten und haben - wie unsere Spanischlehrerin Angie so schön sagte - ein Español Sobrevivencia (Survival Spanisch) gelernt, mit dem wir durchkommen. Das ist aber definitiv ausbaufähig und wir wollen dran bleiben, weiter zu lernen. Bezüglich unserer Surfkünste sind wir selbstbewusster geworden und konnten einige echt tolle Wellen surfen. Matthias schaffte es auch, alleine in die Wellen zu paddeln. Franzi fehlen dafür noch ein bis zwei Muskelaufbau-Übungen ;) Wir hatten superviel Spaß an allem und werden die Zeit in Mittel- und Südamerika nutzen, um beides weiter zu verbessern!
Freue mich,so interessante Reiseerlebnisse von Euch zu bekommen !
Viel Spaß weiterhin und alles Gute wünscht Euch Elfi Veddeler
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Hallo Elfi! Schön, dass du unsere Reise verfolgst. Wir werden weiter Erlebnisse sammeln und da wir nach der Reise erstmal in Nordhorn sind, können wir dann gerne auch persönlich berichten :)
Liebe Grüße aus Nicaragua!
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