Nach 3 Wochen auf der Halbinsel Yucatan brachen wir im Februar weiter ins Landesinnere auf nach Palenque. Die Stadt ist vor allem für ihre Maya-Ruinen bekannt, die im Dschungel etwas erhöht liegen und häufig als die schönsten Maya-Ruinen bezeichnet werden. Da wir nach den Ruinen am Karibischen Meer in Tulum, im Dschungel in Cobá und den restaurierten Ruinen in Chichén Itzá immer noch nicht genug hatten vom Zauber der Vergangenheit, machten wir uns also auf den Weg.
Die Ruinen von Palenque
... liegen etwa 8 Kilometer entfernt vom Stadtzentrum. Wir nahmen in der Frühe den erstbesten Colectivo, der uns trotz Tankpause und Extrarunde in 15 Minuten zum Haupteingang brachte. Auf dem Weg passiert man den Eingang in den Nationalpark, für dessen Zugang 32 Pesos (1,50€) verlangt werden. Der Eintritt zu den Ruinen beträgt 70 Pesos (3€) und dieses Mal betraten wir die archäologische Fundstätte ausnahmsweise als Zweite ;)
Während wir dem Pfad zu den Ruinenkomplexen folgten, zwitscherten um uns die Vögel und nach kurzer Zeit machten sich auch die Brüllaffen bemerkbar und ihrem Namen alle Ehre. Aus der einen Ecke des Dschungels drangen die lauten Geräusche zu uns durch und verstärkten das Urwaldgefühl noch viel mehr.
Der Tempel der Inschriften
Das erste Gebäude, das man auf dem Gelände zu sehen bekommt, ist der Tempel der Inschriften. Der Tempel ist das höchste Gebäude in Palenque und wurde aufgrund seiner vielen Maya-Schriftzeichen, welche die Geschichte von Palenque wiedergeben, als Tempel der Inschriften benannt. Erst 1949 (über 100 Jahre nach der Entdeckung der Ruinen, über 10 Jahre nach den ersten Ausgrabungen) fand man im Inneren des Tempels einen Gang, der zum Sarkophag des Herrschers Pakal führte. Leider sind der Gang und die Grabkammer für Touristen heute nicht mehr zugänglich. Aber den Sarkophag (und viele weitere, sehr sehenswerte Skulpturen) kann man im Museum am Ausgang des Geländes bestaunen. Der Besuch dort lohnt sich sehr!
El Palacio
Als wir uns dem riesigen Hauptgebäude dieser Ausgrabungsstätte zuwandten, waren wir doch tatsächlich sprachlos. Es ist so unglaublich groß! Schnell kletterten wir die Stufen hinauf und konnten unsere Umgebung in Augenschein nehmen, Waaaahnsinn! Immer wieder schauten wir uns ungläubig um und versuchten, so viel wie möglich aufzunehmen und die Bilder in unseren Köpfen zu speichern. Und weil das meistens ja nicht so lange vorhält, hielten wir alles sicherheitshalber noch mit unserer Kamera fest ;)
Der Palast ist 100 Meter lang und 80 Meter breit und bestand aus teilweise öffentlich zugänglichen Gebäuden sowie privaten Häusern, die nur von den Herrschern betreten werden durften. Inmitten des Palasts steht ein Turm, der zu astrologischen Zwecken verwendet wurde, aber auch als Wachturm. Wir erkundeten die Innenhöfe und übrig gebliebenen Mauern ausgiebig und versuchten wieder einmal, uns vorzustellen, wie das damals wohl gewesen sein muss. Wie sah der Alltag der Maya aus? Wie haben sie es geschafft, diese gigantischen Gebäude ohne Fuhrwerke oder Werkzeug aus Metall zu bauen?
Die Kreuzgruppe
Etwas oberhalb des Palastes befinden sich drei weitere Tempel, die wir als nächstes erkundeten. Der Sonnen-, Kreuz- und Kreuzblatttempel sind um einen offenen Platz herum angeordnet, der damals vermutlich von großer Bedeutung war. Der Kreuztempel ist der größte von den Dreien und wir erklommen auch hier die vielen Stufen und hatten einen fantastischen Blick auf den Palast und weitere Tempel.
El Grupo Norte
Im hinteren Teil des Geländes befinden sich weitere Tempel und Gebäude, die sich in ihrer Funktion nicht eindeutig zuordnen lassen. Gemeinsam mit den Iguanas nahmen wir auf den Stufen der Gebäude Platz um alles auf uns wirken zu lassen.
Ruinen im Urwald
Auf dem Weg zum Ausgang läuft man durch den dichten Dschungel und passiert noch weitere Maya-Ruinen, die wie vom Wald aufgefressen wirken. Da kann man sich gut vorstellen, wie viele weitere Bauten noch unter den Pflanzen schlummern. In Palenque sind nämlich nur ca. 5% der Gebäude freigelegt, es schlummern also noch ganz ganz viele weitere Mayastätten im Dschungel!
Auch der Spaziergang am Ende ist wunderschön und bietet noch einmal einen kleinen Wasserfall und tolle Blicke in den Dschungel. So war unser Besuch der Ruinen von Palenque von Anfang bis Ende ein beeindruckendes Erlebnis!
Agua Azul - Wunderschöne Wasserfallkaskaden
Neben den Ruinen sind die Kaskaden Agua Azul die Hauptattraktion in der Region um Palenque. Wir hatten vorher Fotos gesehen und wollten dieses Naturschauspiel unbedingt mit eigenen Augen sehen.
Von Palenque zum Wasserfall Agua Azul
In Palenque wird man an jeder Ecke von Taxifahrern und Tourmenschen angesprochen, ob man zu Agua Azul fahren möchte. Die meisten wollen einem eine Tour im Minibus verkaufen, bei der die Wasserfälle Misol-Ha und Agua Azul abgeklappert werden. Für die Fahrt hin und zurück zahlt man 180 Pesos pro Person. Da wir eigentlich nur zum Agua Azul wollten, haben wir uns nach einer Fahrt im Colectivo erkundigt. Das Blöde: es gibt keinen Colectivo, der durchfährt bis zum Wasserfall. Man fährt zunächst bis zu einer Kreuzung (Crucero Agua Azul) und nimmt dort noch mal ein Taxi, um den restlichen Weg zurückzulegen. Kostenpunkt pro Person: 140 Pesos. Daher haben wir uns für die Tour entschieden.
Viel Zeit im Minibus
Kurz nach 12 Uhr wurden wir in Palenque abgeholt und im nicht ganz vollen Minibus über die kurvigen Straßen zu den Wasserfällen gebracht. Erster Halt nach ca. 30 Minuten war der Wasserfall Misol-Ha, hinter dem man lang laufen kann. Das war auch ganz nett, hätten wir aber nicht unbedingt gebraucht (vor allem, weil man 30 Pesos Eintritt zahlt pro Person). Danach fuhren wir eine weitere Stunde über eine Straße, die immer mehr zur Schotterpiste wurde und mit Schlaglöchern übersät war. Aber wir sind ja seit Nepal abgehärtet ;)
Angekommen am Agua Azul stellten wir schnell fest: die lange Anfahrt hat sich gelohnt! (Und der Eintritt von 40 Pesos ebenfalls.) Das türkisblaue Wasser funkelte im Sonnenschein und lud direkt zum Baden ein. An insgesamt fünf unterschiedlichen Stellen kann man sich ins ziemlich kühle Wasser stürzen und von der Hitze abkühlen.
Bis zum obersten Punkt des Wasserfalls darf man leider nicht alleine gehen. Kurz nach der vierten Badestelle ist ein Plakat aufgebaut, auf dem steht, dass man hier nur mit Guide durch darf und praktischerweise haben sich davor dann auch einige positioniert. Warum man da nur mit Guide hin darf, haben wir nicht verstanden. Wir haben es auf jeden Fall nicht eingesehen und dachten uns, es gibt ja genügend Wasser und Kaskaden unterhalb davon.
Also badeten wir ausgiebig im Wasser, ließen uns vom Sog treiben und Matthias spielte mal wieder Tarzan und schwang sich an einem Seil ins Wasser. So vergingen die 2,5 Stunden sehr schnell und wir mussten wieder zurück zum Minibus. Wir hätten gerne etwas mehr Zeit gehabt und die Tour beinhaltet eigentlich auch 3 Stunden am Agua Azul.
Lieber auf eigene Faust anreisen
Beim nächsten Mal würden wir nicht noch einmal aus Bequemlichkeit eine Tour buchen. Der Wasserfall Misol-Ha war nicht annähernd so beeindruckend wie die Kaskaden des Agua Azul. Dann doch lieber selbst bestimmen, wie viel Zeit man bei den tollen Wasserfallkaskaden verbringen möchte und einmal mehr umsteigen.
Gesundes Essen in Palenque - Green Time :)
Nach nunmehr drei Wochen in Mexiko können wir so langsam Tortillas, Tacos und Quesadillas nicht mehr sehen. Die mexikanische Küche ist doch sehr maislastig, fettreich und gemüsearm. Vergebens sucht man oft Salate auf den Speisekarten und so hatten wir über TripAdvisor ein gesundes Restaurant ausfindig gemacht. Das Green Time bietet verschiedene frische Säfte und Smoothies an, Salate, Sandwiches und Smoothie Bowls. Wir waren zum Frühstück da und es war fantastisch! Hätten wir das kleine Café früher entdeckt, hätten wir dort gern mehr probiert!
Unsere Unterkunft in Palenque
Matthias hat für uns das Hotel Aguila Real* mitten in der Stadt gefunden, in dem wir für 22 €uro ein sehr schönes Doppelzimmer bezogen. Das Hotel ist wirklich schön gestaltet, hat auf jeder Ebene gemütliche Sitzgelegenheiten und sehr freundliches Personal. Wir waren zufrieden mit unserer Wahl als Ausgangspunkt für die Unternehmungen in den nächsten Tagen.
Anreise nach Palenque
Von Campeche aus nahmen wir einen ADO Bus und fuhren sehr komfortabel sechs Stunden bis zur Ankunft in Palenque. Dabei gelangten wir in den großen Bundesstaat Chiapas und wurden bei der Überquerung der Grenze tatsächlich im Bus kontrolliert und mussten unsere Pässe vorzeigen. Hier wurde vor allem kontrolliert, dass die angegebene Reisedauer passt (man kann mit dem deutschen Pass bis 180 Tage durch Mexiko reisen, muss das bei Einreise aber auch so eintragen lassen!).
Unser Fazit zu Palenque
Palenque war für uns ein guter Ausgangsort für die Ausflüge zu den Ruinen und zum Wasserfall. Beides würden wir auf jeden Fall empfehlen! Die Ruinen waren inzwischen schon die vierten, die wir uns angesehen haben und sie haben uns dennoch am meisten beeindruckt. Wer etwas mehr Urwaldfeeling haben möchte, sollte sich vielleicht eine Unterkunft in Panchán suchen, das auf halber Strecke zwischen Palenque und den Ruinen liegt.
Unser Video zu Palenque
Und damit du noch besser in die mystische Atmosphäre der Ruinen eintauchen kannst, haben wir diese für dich im Video festgehalten.
Super Daumen hoch (habe leider kein Facebook):-))
Danke schön! :) Wir nehmen deinen Daumen auch gerne auf dem Blog! Liebe Grüße aus der Sonne
Vielen Dank, sehr gut gemacht! Habe schon einige derartige Filme gesehen, die mich überhaupt nicht inspiriert haben. War schon einige Male in Mexiko, habe sehr viel gesehen, auch einige Ausgrabungsstätten, war aber noch nie in Palenque, obwohl es mich schon seit Langem interessiert. Jetzt habe ich noch viel mehr Lust darauf bekommen. Vielleicht beim nächsten Mal?
Viele Grüße aus München, Carsten
Hallo Carsten,
vielen Dank für das Kompliment! Palenque hat uns einfach echt umgehauen und umso schöner wenn wir das in dem Video auch rüberbringen konnten. Da haben wir unser Ziel ja erreicht :)
Liebe Grüße aus Jordanien,
Franzi & Matthias
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