Petra ist mit Abstand die bekannteste Sehenswürdigkeit Jordaniens und wir können gut verstehen, wieso die Felsenstadt zu den 7 Neuen Weltwundern gezählt wird. In unserem Beitrag bekommst du alle wichtigen Informationen rund um Petra und deinen Besuch. Wo sind die besten Fotospots? Wie vermeidest du die Touristenmassen und was solltest du auf keinen Fall verpassen? Wir erzählen es dir!
Tickets für Petra
Wir haben es uns leicht gemacht und hatten dank unseres Jordan Pass bereits ein 2-Tages-Ticket für Petra dabei. So mussten wir vor Ort kein Ticket mehr kaufen und konnten gemütlich durch die Kontrollen spazieren.
Natürlich ist es aber auch möglich, dass du dir direkt am Eingang dein Tagesticket kaufst. Die aktuellen Preise 2020 betragen 50 JD (60€) für ein Tagesticket, 55JD (66€) für 2 und 60 JD (72€) für 3 Tage in Petra. Hier wird also jeder belohnt, der Zeit mitbringt. Diese Preise gelten tatsächlich auch nur für Besucher, die mindestens eine Nacht in Jordanien übernachten. Bist du auf der Durchreise und willst nur Petra anschauen, reist dann aber in ein Nachbarland weiter, so musst du stolze 90JD (108€) für die Besichtigung von Petra berappen.
Alle aktuellen Preise und Infos findest du immer auf der übersichtlichen Seite der Touristeninformation zu Petra.
Der Siq: atemberaubender Eingang nach Petra
Bist du einmal durch die Ticketkontrollen durchmarschiert, steht dir ein ca. 20-30 minütiger Fußmarsch bevor. Zunächst läufst du entlang einer breiten Straße bevor du zum spektakulären Eingang in die Felsenstadt gelangst: der Siq. Diese Art Canyon führt dich auf einem schmalen Weg durch meterhohe Felswände in Richtung Petra. Alleine dieser Spaziergang ist schon gigantisch!
Unser Foto Tipp
Schaffst du es, pünktlich zur Öffnung um 6 Uhr am Eingang zu sein, hast du den Siq fast für dich allein. Aber auch am späten Abend wirst du nur noch ab und zu von den vorbeifahrenden Pferdekutschen überholt.
Das Schatzhaus: Petras meistfotografierte Sehenswürdigkeit
Das erste Gebäude, welches sich in Petra in dein Sichtfeld schieben wird, ist das sogenannte Schatzhaus. Am Ende des Siqs bekommst du durch den schmalen Felsspalt schon eine Vorahnung, was dich da gleich erwartet.
Das Schatzhaus ist letztendlich (wie die meisten anderen der Felsenkammern in Petra) auch nur eine Grabkammer. Aber aufgrund seiner Schönheit glaubte man, dass sich hier Schätze verbergen könnten. Wenn dem so ist, wurden sie bis heute nicht gefunden ;) Vor dem Schatzhaus tummeln sich die Touristen, Kamele, Tourguides (mal mehr, mal weniger offiziell) und Händler, die dir ihre Souvenirs andrehen wollen. Hier ist richtig Action!
Unser Foto Tipp
Gegen 16 Uhr sind die meisten Touristen längst wieder auf dem Heimweg und auch die Gruppen haben schon lange das Weite gesucht. Das Schatzhaus wird nicht mehr direkt von der Sonne angestrahlt und du kannst die Feinheiten und Konturen besonders gut erkennen. Perfekt für dein Foto!
Al Khubtha Trail
An unserem zweiten Tag sind wir schon früh am Morgen den Al Khubtha Trail gelaufen. Das heißt erst Mal, dass du dich hier viele, viele Treppen hochkämpfen musst. Aber wir versprechen dir: das lohnt sich! Damit wir am besten Spot sitzen konnten, mussten wir einen Tee bei dem Händler kaufen, der dort sein Zelt aufgeschlagen hat. Dafür hat er dann aber gern Fotos von uns gemacht und wir können euch sagen: der weiß, wo man wie zu stehen hat für die besten Fotos!
Unser Foto Tipp
Der Al Khubtha Trail bietet an seinem Endpunkt genau gegenüber vom Schatzhaus den perfekten Blick darauf. Du kannst mit ansehen, wie es langsam von der aufgehenden Sonne angestrahlt wird und hast einen majestätischen Blick, den du dir nur mit ein paar Katzen und Hunden teilen musst.
Hoher Opferplatz
Ein weiterer Weg in die Höhen von Petra ist der Weg zum Hohen Opferplatz. Es warten wieder unzählige Treppen auf dich, die selbst schon ein Wunder sind. Wenn du genau hinschaust, dann siehst du nämlich, dass auch die Treppen in den Felsen geschlagen wurden.
Oben angekommen, wirst du nicht nur mit dem grandiosen Blick belohnt. Hier befinden sich Obeliske und eben der Hohe Opferplatz, früher ein heiliger Ort, an dem wohl das ein oder andere Tier geopfert wurde. An den Sehenswürdigkeiten stehen praktischerweise immer mal wieder Hinweisschilder, sodass wir uns hier über die Orte belesen konnten. Von dort oben kannst du wunderbar zu den Königsgräbern schauen aber auch in die Weite der Felsen um Petra herum.
Der Wadi Al Farasa Trail
Vom Opferplatz sind wir den Wadi Al Farasa Trail gegangen. An diesem Trail liegen keine der super bekannten Sehenswürdigkeiten, umso schöner fanden wir es, die weniger bekannten Gegenden zu erkunden. Und dabei haben wir das Gartengrab entdeckt, das von der Hälfte des Trails sichtbar wird und ein sensationelles Fotomotiv abgibt.
Das Kloster
Das größte Gebäude in ganz Petra liegt etwas versteckt und auch hier musst du erst viele Stufen erklimmen bevor du mit dem Ausblick auf das Kloster belohnt wirst. Wir haben 712 Stufen gezählt, allerdings sind die teilweise so unterschiedlich hoch, breit und tief, dass du vielleicht zu einem anderen Ergebnis kommen würdest.
Auch das Kloster ist ursprünglich ein Grabmal, wurde aber von späteren Völkern als eine Art Kirche genutzt, daher auch der Name. Wie die vielen anderen Gebäude in Petra sieht auch das Kloster von außen sehr beeindruckend aus, der Innenraum ist dafür weniger spektakulär.
Unser Foto Tipp
Wir hatten uns den Besuch extra auf den Nachmittag gelegt, weil wir vorher gelesen hatten, dass das Gebäude dann von der Sonne angestrahlt wird. Und so war es auch. Wir konnten den Blick auf das Gebäude mit Sonne im Rücken genießen und es gibt sogar ein kleines Restaurant, das dort kalte Getränke verkauft.
Aussichtspunkt
Vom Kloster kannst du noch ungefähr 10 Minuten weiterlaufen zu einem schönen Aussichtspunkt, von dem aus du in die Weite der jordanischen Fels- und Berglandschaft schauen kannst. Die Aussichtspunkte sind mit selbstgemalten Schildern markiert, du kannst sie eigentlich nicht verfehlen.
Die Königsgräber und das Theater
Im Zentrum von Petra findest du viele beeindruckende Gebäude auf relativ kleinem Raum. Dort sind auch die höchsten Gräber zu finden, die Königsgräber genannt werden, weil sie eben damals für Könige der Nabathäer angelegt wurden.
Gegenüber den Königsgräbern befindet sich das Theater, das ebenfalls in den Stein gehauen wurde. Sitz für Sitz. Nachdem die Römer Petra entdeckten, erweiterten sie das Theater noch einmal, damit schließlich 8500 Leute hineinpassten.
Unser Foto Tipp
Die Königsgräber bekommen am späten Nachmittag die volle Sonne und wirken dadurch besonders intensiv rot. Läufst du zum Hohen Opferplatz, kannst du sie super von oben betrachten. Möchtest du auch das Theater gut von oben bestaunen, so solltest du den Al Khubtha Trail nehmen und hast hier nach ca. 2/3 der Strecke einen wunderbaren Blick.
Unsere Tipps für deinen Besuch in Petra
- Zieh dir bequeme Schuhe an, denn du wirst viel laufen! Das Gebiet um die Felsenstadt ist riesig, es gibt immer wieder Trails und allein der Weg vom Haupteingang rein nach Petra dauert ca. eine halbe Stunde. Für alle, die weniger gut zu Fuß sind, gibt es Pferdekutschen, Kamele und den "Donkey of Shame".
- Nimm dir genügend Wasser mit! Die Mittagssonne und das viele Laufen machen durstig. Es gibt zwar auch innerhalb Petras kleine Kioske, die Wasser verkaufen, aber eben nicht überall.
- In Petra gibt es ein sehr großes Restaurant, das Buffetessen anbietet (20 JD pro Person). Wir haben uns hier mittags im Schatten gestärkt bevor wir wieder in die Höhe geklettert sind.
- Lass dir Zeit zum Erkunden der Felsenstadt! Wir waren wirklich froh, dass wir zwei Tage in Petra hatten, denn es gibt soooo viel zu sehen. Wenn du Zeit mitbringst, musst du nicht von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten hetzen und kannst dir die Gebäude auch bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen ansehen.
- Kletter in die Höhe und genieße den Überblick! Wir waren überrascht, wie viele Trails in die Höhe führen und mit welch grandiosen Ausblicken wir immer wieder für das lange Stufenlaufen belohnt wurden.
Unsere Unterkunft in Petra (Wadi Musa)
In der Felsenstadt Petra kannst du nicht übernachten, die angrenzende Stadt Wadi Musa bietet dafür eine enorme Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten. Wir hatten uns für das Peace Way Hotel* entschieden, weil es mit 25 JD (29€) pro Nacht nicht allzu teuer und ein Frühstück inklusive war. Das Zimmer war für den Preis völlig in Ordnung und in der Nähe gab es einige kleine Restaurants, in denen wir abends essen gegangen sind. Nach Petra sind wir mit dem Auto gefahren (5-10 Minuten), weil uns der Weg zum Laufen zu weit war.
Eine Alternative ist das Mövenpick Resort Petra*, welches direkt am Eingang von Petra liegt und mit seinen 5 Sternen klar zu den besseren Hotels in Wadi Musa zählt. Dafür liegt der Zimmerpreis aber auch eher bei 250€ pro Nacht.
Felsenstadt Petra: So vermeidest du die Massen
Steh früh auf!
Egal ob du sonst Morgenmuffel oder Frühaufsteher bist, in Petra wirst du fürs frühe Aufstehen belohnt! Sei zur Öffnung (6 Uhr) da und sicher dir dein Erlebnis mit möglichst wenig Touristengruppen.
Schlaf in der Nähe!
Übernachte in Wadi Musa, um längere An- oder Abfahrten zu vermeiden.
Sei kein Faulpelz!
Kletter zu den Stoßzeiten (ca. 9 bis 15 Uhr) die Trails hinauf und genieße den Anblick der Felsenstadt von oben. Die meisten Touristen laufen nur innerhalb der Stadt umher und sparen sich die Mühe, die Trails hochzuklettern. Sei kein Faulpelz, rauf da!
Nutz den Abend!
Nutze auch die Abendstunden aus! Wenn die Massen längst weg sind, hast du tolles Licht zum Fotografieren und auch die meisten Händler und Guides sind schon auf dem Weg nach Hause.
Reise im Ramadan!
Reise während des Ramadan, dann ist insgesamt weniger los im Land.
Kauf den Jordan Pass!
Spar dir das Anstehen, indem du dir den Jordan Pass kaufst und damit direkt zum Eingang gehen kannst.
Unser Video zur Felsenstadt Petra
Erlebe die magischen Momente in Petra noch einmal so als wärst du dabei gewesen.
Vielen Dank für das schöne Petra Video! Leider werde ich Petra so nicht erleben können. Aus Altersgründen haben wir die Reise organisiert gebucht. Aber eure Art die Welt zu erkunden, war genau unsere. Nun fehlt die Zeit und wir werden noch ein paar Wünsche organisiert und einfach erfüllen. Umso schöner auf eurer Erkundung dabei zu sein , ohne die Treppen selbst laufen zu müssen.
Weiter so!
Hallo Marina,
dann ist ja umso schöner, dass wir diese Art des Reisens so mit euch teilen können. Wir finden es auch wichtig, dass jeder so reist, wie es ihm gefällt und gut tut. Wir gehen ja auch in keine Hostel Schlafsäle, weil wir gerne etwas mehr Komfort haben. Sind eben auch nicht mehr 20
Liebe Grüße,
Franzi
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