30. Juni 2021

Kyoto: Kulturstadt Asiens 2017

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Kyoto ist die Kulturstadt Asiens 2017 - gewusst haben wir das vor unserer Anreise nicht und erfahren haben wir es dann auf den schön bemalten Plakaten. Verstehen können wir es aber definitiv! Die ehemalige Hauptstadt Japans bietet einen Reichtum an Tempeln und Schreinen, der seinesgleichen sucht.

Tempel gucken in Kyoto

Als ehemalige Hauptstadt Japans bietet Kyoto Kultur wie kaum eine andere Stadt. Hier kannst du vermutlich Wochen damit verbringen, Tempel anzuschauen. Wir haben uns auf ein paar Tempel beschränkt, die uns empfohlen wurden oder sich besonders interessant anhörten.

Fushimi Inari Schrein

Der Hauptschrein des Inari (Gott der Fruchtbarkeit, des Reis und der Füchse) liegt etwas außerhalb im Süden Kyotos, ist aber über die Nara Line vom Hauptbahnhof aus schnell erreicht. Wir waren zunächst von der Masse der Touristen erschlagen! Es war Mittwochmorgen, kurz nach 10 Uhr und auf dem Gelände des Fushimi Inari war die Hölle los!

Kyoto Fushimi Inari Eingang

Nachdem wir das Eingangstor passiert hatten, orientierten wir uns kurz und nahmen dann den Haupttempel ins Visier. Wie so oft durften wir hier keine Fotos machen, wobei wir den Tempel selbst auch gar nicht als so besonders schön empfanden.

Danach ging es für uns durch tausend (oder mehr) Torii den Inari Berg hinauf. Diese Tore wurden von Privatpersonen oder kleinen Unternehmen gespendet, in der Hoffnung, dass dadurch Wünsche erfüllt werden. Der Gang durch diese irre vielen Tore könnte echt richtig schön sein, wenn nicht alle zwei Meter Selfies gemacht würden. So schlängelten wir uns durch die Massen hindurch und waren froh, als es weiter oben weniger Menschen wurden.

Kyoto Fushimi Inari Torii

Abseits des Hauptweges liegen noch viele weitere kleine und mittelgroße Schreine auf dem Weg. Charakteristisch für den Inari sind die zwei Füchse und das Tor davor. Die Tempelanlage liegt malerisch in einem Wald und der Rundweg auf den Berg hinauf und wieder zum Eingang ist eine schöne Sache. Wir sind uns nach wie vor unsicher, ob es hier jeden Tag so voll ist oder ob besonders viele Urlaub hatten. Der Besuch des Inari ist übrigens kostenlos und soll sich auch abends lohnen, wenn alles angestrahlt wird.

Kyoto Fushimi Inari Wald

To-ji Tempel

Nur 15 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt steht Japans größte Holzpagode im Komplex des To-ji Tempels. Bezahlst du den Eintritt von 500¥ (4€), kannst du einen kleinen Park vor der Pagode sowie zwei weitere Hallen aus dem 16. Jahrhundert betreten. Vom Park und einem Teich hast du einen traumhaften Blick auf die Pagode! Allein dafür lohnt sich der Eintritt schon.

Kyoto To-ji Pagode

Die 55 Meter hohe Pagode wurde im 9. Jahrhundert das erste Mal errichtet und ist seitdem bereits vier Mal abgebrannt. Die aktuelle Variante steht aber inzwischen immerhin schon über 450 Jahre. Die Pagode darf leider nicht betreten werden.

Kyoto Kodo & Kondo

Dafür konnten wir in das Innere der Haupthalle (Kondo) und des Vortragssaals (Kodo) sehen, aber leider keine Fotos davon machen. Hier standen beeindruckende goldene Buddha Statuen in verschiedenen Größen. Ein toller Anblick. Aber auch von außen machten Kondo und Kodo etwas her und wussten zu beeindrucken.

Der Goldene Pavillon Kinkaku

Gemeinsam mit tausenden anderen Touristen besuchten wir Kyotos schönsten Tempel. Der Goldene Pavillon steht an einem kleinen See und überstrahlt alles in seiner Umgebung. Der buddhistische Tempel zählt zum Weltkulturerbe und wurde 1397 errichtet. Seine oberen Stockwerke sind mit Blattgold überzogen, was einfach wunderschön aussieht.

Kyoto Goldener Pavillon

Wir ließen uns mit den vielen Menschen treiben um den Tempel aus allen möglichen Winkeln zu betrachten und natürlich selbst auch ein paar Fotos zur Erinnerung zu schießen. Den Eintritt von 400¥ (3€) zahlten wir bei so viel Schönheit gerne.

Tempel im Arashiyama Viertel

Etwas außerhalb von Kyoto liegt das Arashiyama Viertel, das mit Bus und Bahn aber vom Zentrum in einer halben Stunde erreicht werden kann. Hier befinden sich viele weitere Tempelkomplexe und der berühmte Bambuswald.

Tenryu-ji Tempel

Den Tempel des heiligen Drachen haben wir nur von außen betrachtet, da wir vorher gelesen hatten, dass sich der Besuch nicht so wirklich lohnen würde. Stattdessen spazierten wir durch den umliegenden Garten, der einer der ältesten in Japan ist. Auf den schön angelegten Wegen schlenderten wir durch die grüne Landschaft und konnten den Tenryu-ji Tempel von außen sehen. Auch für den Besuch des Gartens fällt ein Eintritt von 500¥ (4€) pro Person an.

Kyoto Tenryu Garten

Bambuswald

Angrenzend an den Tenryu-ji Tempel liegt der Bambuswald, von dem es überall im Internet diese megacoolen Fotos gibt. Wir spazierten durch die meterhohen Bambusbäume hindurch und waren dabei in guter Gesellschaft von ungefähr tausend anderen Touristen. So beeindruckend dieser relativ kurze Spaziergang auch war: wären da nicht so viele Menschen gewesen, hätten wir das Ganze vermutlich noch viel mehr genießen können. Großer Pluspunkt: Der Spaziergang durch den Bambuswald ist kostenlos.

Einen Bambuswald mit weniger Menschen findest du im Adashino Nenbutsu-ji Tempel, von dem wir dir im nächsten Abschnitt berichten.

Kyoto Bambuswald

Adashino Nenbutsu-ji Tempel

Im Norden des Arashiyama Viertels gibt es die Möglichkeit, einen weniger besuchten Bambuswald zu durchschreiten. Im Adashino Nenbutsu-ji Tempel sind die verlorenen Seelen vieler tausender Menschen geborgen und werden durch Steinfiguren symbolisiert.

Kyoto Nenbutsu-ji Tempel

Zudem kannst du hier eben auch durch einen kleinen Bambuswald spazieren und wirst dabei nicht viele andere Touristen sehen. Während unseres Besuchs waren gerade mal vier weitere Menschen auf dem Gelände. Ein Besuch der Tempelanlage kostet dich 500¥ (4€). Da dieser etwas außerhalb liegt, kannst du auf einem gemütlichen Spaziergang durch Arashiyama die niedlichen Häuser und weitere Tempel bestaunen.

Imperial Palace und der Garten

An diesem schönen Ort hat für eine sehr lange Zeit der japanische Kaiser gelebt und dementsprechend prächtig sind Palastgelände und Garten. Der Garten ist eine gute Gelegenheit für einen ruhigen Spaziergang. Das Palastgelände kann tagsüber kostenlos besichtigt werden und zwei Mal täglich werden englischsprachige Touren angeboten (10 und 14 Uhr).

Kyoto Imperial Palace Garten Brücke

Wir sind eher durch Zufall bei so einer Tour gelandet und hörten gespannt zu. Die Tourguidin sprach gutes Englisch und gestaltete den Rundweg durch den kaiserlichen Garten wirklich ansprechend. Und obwohl es regnete, fanden wir die Gartenanlagen (mal wieder) klasse. Gärten anlegen können die Japaner einfach!

Nijo-jo Burg

Wenn ihr Burg lest, kommen bei euch vielleicht ähnliche Bilder in den Kopf wie bei uns: riesige Ritterburgen mit Steinmauern und Steinwänden. Hier in Japan können Burgen auch ganz anders aussehen! Die Nijo-jo Burg in Kyoto mit ihrem schön geschwungenen Dach, den Tatami-Matten auf dem Boden und den großen Wandbildern erinnerte uns eher an ein Schloss.

Kyoto Nijo-jo Castle

Für einen Eintrittspreis von 660¥ (5€) durften wir das große Gebäude auf Socken erkunden und in die vielen Hallen spähen. Wie so oft galt auch hier Fotoverbot, sodass wir euch davon keine Bilder liefern können. Bekannt ist die Nijo-jo Burg auch für seinen Nachtigallengang. Wenn man hier über den Holzboden läuft, entstehen Geräusche, die (anscheinend) wie das Singen einer Nachtigall klingen. Man vermutete, dass so Eindringlinge schnell gehört werden konnten, der tatsächliche Grund ist aber einfacher: es war nicht gewollt. Die quietschenden Geräusche sind Produkt der Nägel und des Holzes, das erst im Laufe der Zeit entstanden ist.

Kyoto Niji-jo Garten Matthias

Unser Rundgang setzte sich danach im tollen Garten fort. Das mit den Gärten hast du jetzt schon oft gelesen, wissen wir. Aber die sind wirklich schön! ;) Von einem ehemaligen Wachturm konnten wir weit über Kyoto sehen und auch die Burganlage gut überblicken.

Kyoto Nijo-jo Gelände

Nishiki Markt

Nach so viel Sightseeing wollten wir in Kyoto auch die japanische Esskultur erkunden. Und dafür eignet sich der Nishiki Markt wirklich perfekt! Inmitten der Innenstadt liegt der Markt auf einer langgezogenen, überdachten Straße und bietet Unmengen an Essen an. Das Tolle dabei: an vielen Ständen kannst du probieren. Wir nahmen die Probierhäppchen gerne an und lernten so weitere Fisch- und Gemüsesorten kennen.

Kyoto Nishiki Markt

Zum Sattwerden gönnten wir uns geniale Garnelen, einen Squid-Spieß und einen Bun (eine Art gefüllter Hefekloß). Das Schlendern über den Markt fanden wir echt klasse. Da wir es leider erst gegen 17 Uhr hierher geschafft hatten, bauten einige Händler ihre Leckereien bereits ab. Der Markt schließt 18 Uhr - also nicht zu spät vorbeikommen!

Unsere Unterkunft in Kyoto

Da Kyoto sowohl bei japanischen als auch bei ausländischen Touristen hoch im Kurs steht, sind Unterkünfte hier gut ausgelastet und es  ist schwer, etwas Günstiges zu finden. Wir sind in einem 8er Schlafsaal im Birds Hostel* untergekommen und haben pro Bett 26€ für die Nacht bezahlt. Das Hostel liegt direkt neben dem Imperial Palace und ist über die Karasuma Subway Linie gut ans Metronetz angebunden. Das Zimmer war sehr schön und die Duschen und Toiletten sauber und neu. Ein kleines Frühstück am Morgen war ebenso inbegriffen. Für uns war dies hier ein guter Deal!

Unsere Anreise vom Mount Fuji nach Kyoto

Die Seen rund um den Mount Fuji sind etwas abseits gelegen und damit oft nur über mehrere Bus- und Zugkombinationen erreichbar. Die schnellste Variante von Kawaguchiko aus ist der Highwaybus nach Mishima (2260¥ p.P., 17€) und dann von Mishima aus der Shinkansen nach Kyoto. Das dauert insgesamt ungefähr fünf Stunden. Wir fanden sowohl die Bus- als auch die Zugfahrt sehr bequem und die Verbindung einfach. Die Bustickets hatten wir schon bei unserer Ankunft in Kawaguchiko am Bahnhof gekauft, die Zugtickets dann kurz vor Abfahrt des Zuges in Mishima. Insgesamt kostete uns die Fahrt 103€ pro Person.

Japan Transport Highwaybus

So viel Kultur in Kyoto

Unsere Tage in Kyoto waren vollgepackt mit Sehenswürdigkeiten und wir haben eine Vorstellung der japanischen Geschichte und Kultur bekommen. Die wirklich tollen Gebäude und Gärten haben uns absolut begeistert. Um den Rahmen hier nicht komplett zu sprengen, haben wir den Tagesausflug nach Nara in einem extra Artikel beschrieben.

Und hier ist unser Video zu Kyoto mit allen oben beschriebenen Sehenswürdigkeiten und mindestens genauso vielen Versprechern ;)

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