Unsere Anreise nach Kochi war lang - 28 Stunden haben wir im Zug, am Flughafen, im Flugzeug, Bus und Tuktuk verbracht bis wir schließlich spätabends in unserer Unterkunft* willkommen geheißen wurden. Schon auf dem Weg vom Flughafen nach Fort Kochi sahen wir die Unterschiede zum Norden Indiens. Wir sahen richtig viele Kirchen, die Straßen wirkten sauberer und es waren viel mehr Autos unterwegs. Und wir fühlten den Unterschied: die feucht-warme Luft brachte uns auch nach 22 Uhr noch ordentlich zum Schwitzen.
Friedliches Miteinander der Religionen in Kochi
An unserem ersten Tag liehen wir uns Fahrräder in unserer Unterkunft und machten die Straßen der kleinen Insel unsicher. Es war bewölkt und echt warm! Nach der trockenen Hitze in Rajhastan mussten wir uns an das Geschwitze erst mal gewöhnen. Unsere ersten Stopps der Erkundungstour waren eine Synagoge und ein holländischer Palast.. jaja, wir sind noch in Indien! Wir haben uns über die bewegte Geschichte der kleinen Stadt informiert und gelernt, wie Juden, Christen und Hindus friedlich miteinander lebten und immer noch leben. Eine beispielhafte und schöne Geschichte!
In die historischen Gebäude durften wir für nur 5 Rupie pro Person, dass Eintrittspreise in Indien so niedrig sein können, hätten wir gar nicht mehr erwartet! Was uns dann aber überrascht hat, waren die Touristengruppen. Es standen zahlreiche riesige Busse vor den Gebäuden und die Guides liefen mit Schildern durch die Gegend, während ihnen ihre mit Sticker geschmückten Schäfchen brav folgten. Die Europäer mittleren Alters durchquerten die erhitzten Bauten zügig, um dann wieder in ihre gut klimatisierten Busse zu fliehen. Wir nahmen uns etwas mehr Zeit und kühlten uns vor den Ventilatoren etwas herunter bevor wir uns wieder auf die Räder schwangen.
Chinesische Fischernetze
Am nördlichen Ende der kleinen Insel verteilen sich entlang der Küste die chinesischen Fischernetze. Das sind große Konstruktionen, die von sechs bis acht Männern aus dem Wasser und wieder hinein bewegt werden, in der Hoffnung, dass sich in den Netzen Fische verfangen haben. Wir haben diesen Prozess einige Male gespannt beobachtet. Die Ausbeute war allerdings eher mau, da war mehr Müll drin als Fische.
Kathakali Tanz
Am Abend haben wir uns eine Kathakalivorführung angesehen. Kathakali ist eine Art Tanztheater, das aus Kerala stammt. Die Darsteller werden vor der Aufführung aufwändig geschminkt und wir konnten ihnen dabei zusehen.
Es gibt nur männliche Darsteller, die auch die Rollen der Frauen spielen. Die Handlung wird von einem Mann im Hintergrund gesungen und musikalisch von Trommeln begleitet. Wir fanden es toll, solch eine Aufführung erlebt zu haben. Zu Beginn wurden uns Erklärungen zu den Elementen des Theaters gegeben und berichtet, dass die Darsteller sechs Jahre Training haben bevor sie als ausgebildet gelten. Besonders beeindruckend war die Mimik der Darsteller! Nach eineinhalb Stunden klingelten unsere Ohren vom Dauergetrommel allerdings ordentlich. Normalerweise dauern die Vorstellungen sechs Stunden, das hätten wir nicht durchgehalten ;)
Ein erster Einblick in die Küche Keralas
Was haben wir uns gefreut, ein bisschen Abwechslung im Essen zu bekommen! Kerala ist mit seinem langen Küstenstreifen und dem tropischen Klima reichhaltig ausgestattet mit frischen Früchten und Meeresfrüchten. Schon am ersten Morgen bekamen wir zum Frühstück einen frisch gepressten Ananassaft und Papaya dazu, sooo lecker! Am zweiten Morgen wurde uns dann ein traditionelles Frühstück serviert mit Reiskuchen und einem Curry mit Ei und Curryblatt drauf. Es sah fantastisch aus und schmeckte auch gut.
Wir probierten hier ein fantastisches Garnelen-Mango-Curry und Matthias freute sich, dass er einen Burger essen konnte. In Kerala nehmen sie (vor allem die Christen) es nicht so genau mit dem Heiligtum der Kühe, sehr zu seiner Freude!
Unsere Unterkunft in Kochi
In Kochi haben wir ein schönes Doppelzimmer mit eigenem Bad im CL Dreams Homestay gehabt. Die Familie hat uns mit super Tipps versorgt und war echt nett. Für 1000 Rupie (14€) haben wir nicht nur das Zimmer, sondern auch das tolle Frühstück bekommen, von dem wir dir weiter oben erzählt haben. Sehr empfehlenswerte Unterkunft.
Obwohl wir uns erst einmal an die hohe Luftfeuchtigkeit im Süden gewöhnen mussten, haben uns die ersten Tage in Kerala super gefallen! Es erschien uns weniger anstrengend als so manche Stadt im Norden Indiens. Die Einwohner des südlichen Staates sind die gebildetsten in ganz Indien und haben eine gut funktionierende Wirtschaft. Somit ist die Armut deutlich geringer als in Rajhastan. Und das macht sich eben auch für uns Reisende bemerkbar. Alles war etwas sauberer und es wurde nicht ganz so viel gehupt. Wir verließen Kochi und freuten uns darauf, noch mehr vom Süden zu sehen.
Super, dass ihr wieder unterwegs seid! Ich werde eure weiteren Wege gern verfolgen. LG aus dem Schwarzwald Aleida mit big Familie!
Hallo Aleida, schön, dass du uns mit verfolgst! :) Grüße zurück