Nachdem wir uns in Puerto Montt im Büro der Nationalparkverwaltung Conaf über die Situation in den umliegenden Nationalparks informiert hatten, beschlossen wir, zunächst einen Abstecher in das Seengebiet und den Vulkan Osorno etwas nördlich von Puerto Montt zu machen.
Puerto Varas
Zunächst fuhren wir ins nur 20 Kilometer entfernte Puerto Varas. Diese kleine Stadt liegt am südlichen Zipfel des Lago Llanguihue und erinnerte uns mit seinen Häusern sehr an einen österreichischen Skiort. Wir spazierten ein paar Meter am See entlang und genossen den fantastischen Blick auf den schneebedeckten Vulkan Osorno und die davor schippernden Boote.
Vulkan Osorno
Unser nächstes Ziel sollte dann dieser schneebedeckte Vulkan sein. Also fuhren wir am See entlang und hatten wunderschöne Ausblicke auf die tolle Natur drumherum. Es ist auch möglich den See komplett zu umrunden. Bei Sommerwetter ist das sicherlich auch eine geniale Fahrradtour, da zwischendrin immer wieder kleine Städte mit Unterkünften liegen!
Wir fuhren aber kurz nach der grünen Lagune ab und auf den Vulkan hinauf. Eine kurvige und steile Strecke brachte uns so auf ungefähr die Hälfte (ca. 1300 Meter) und trotz Wolken konnten wir den See, das Meer und die vielen Berge und Vulkane in der Umgebung sehen. Wow! Wir liefen den Weg in Richtung des roten Kraters und je höher wir kraxelten, umso mehr bekamen wir zu sehen. Es ist auch möglich, mit zwei Liften bis auf 1600 Meter zu fahren. Uns waren die Kosten von über 20€ pro Person aber einfach zu hoch und der Wind dafür zu kalt.
Wasserfälle Saltas de Petrohue
Nur 20 Kilometer vom Vulkan Osorno entfernt liegen die Wasserfälle Saltas de Petrohue. Hier wurden von uns 4000 Pesos (knapp 6€) Eintritt pro Person verlangt, was uns ziemlich viel vorkam. Für das Parken durften wir noch mal 1000 Pesos extra zahlen und so starteten wir skeptisch in diese Attraktion.
Die Skepsis verflog allerdings beim ersten Anblick dieser wahnsinnigen Stromschnellen! Mit welcher Wucht hier das Wasser fließt, kann man sich kaum vorstellen. Dazu im Hintergrund die schneebedeckten Vulkane: wir waren hellauf begeistert. Auf zwei Spazierschleifen gab es zudem auch noch tolle Ausblicke auf den Fluss, einen weiteren Bach und wir liefen durch sehr "dschungeligen" Wald. Somit verbuchten wir die Wasserfälle als lohnenswerte Attraktion und verbrachten zwei Stunden auf dem schönen Gelände.
Auf unserer Weiterfahrt nach Petrohue legten wir kurze Zeit später einen Stopp an der Straße ein, um unser Brötchen mit Avocado und Lachs - ja, sehr dekadentes Campingessen - mit wunderschönem Blick zu genießen.
Wildes Camping in Petrohue
An einer Infostation nahe des Vulkans waren wir schon vorgewarnt worden, dass der Campingplatz in Petrohue nicht mehr existiere. So waren wir zumindest schon mal vorbereitet darauf, dass wir dort vermutlich nicht stehen könnten.Wir hatten allerdings den Grund nicht ganz verstanden und bekamen dann vor Ort die Geschichte erst so richtig mit. Vor einer Woche hatte es wohl sintflutartig geregnet und der ganze Regen (inklusive Schlamm) ist am Vulkan hinunter zum See geflossen, an dem Petrohue liegt. Nun verstanden wir auch, weshalb die Straße hierher von meterhohen Schlammbergen gesäumt wurde. Die Zufahrt zum Campingplatz war einfach überspült worden.
Da aber immer noch ein riesiger Parkplatz existierte, parkten wir einfach dort. Direkt am See, mit wunderschönem Blick auf den Lago Todos Los Santos, den Vulkan Osorno auf der einen Seite und weitere schneebedeckte Berge und Vulkane auf der anderen. Ganz kostenlos :)
Mit Tee und Suppe ließen wir den Abend gemütlich ausklingen. So kann unser Roadtrip gerne weitergehen!