Spontan, ungeplant und freiwillig haben wir zwei Wochen in Sucre, der konstitutionellen Hauptstadt Boliviens, verbracht. Und obwohl wir ja eigentlich nicht so die Städtefans auf Reisen sind, haben wir uns hier total wohl gefühlt! Die schönste Stadt Boliviens hat uns viel geboten und wieder etwas Ruhe in den Reisealltag gebracht.
Kultur und Geschichte in Sucre
In Bolivien gibt es wohl keine geschichtsträchtigere Stadt als Sucre, die als Geburtsort des Landes gilt. Um mehr darüber zu lernen, nahmen wir an einer spanischsprachigen Führung in der Casa de la Libertad teil. Hier wurde 1825 die Unabhängigkeitserklärung unterschrieben. Der sehr engagierte Guide erzählte von den Kriegen, die der Unabhängigkeit vorausgegangen waren und folgten, den wichtigen Führungspersönlichkeiten und zeigte uns verborgene Schätze in den Räumen des Museums. Wir verstanden ungefähr 50% des Gesagten und waren damit mehr als zufrieden. Fun Fact: Hier in Sucre gab es die erste Psychiatrie Boliviens!
Neben der geschichtlichen Bedeutung innerhalb Boliviens hat Sucre aber vor allem eins zu bieten: wunderschöne koloniale Architektur. In der ganzen Stadt kann man weiße Kirchen, Klöster und andere bedeutende Gebäude bewundern.
In den Convente de San Felipe de Neri, ein ehemaliges Kloster, kann man sogar hineingehen - sofern man denn den Eingang findet! Der liegt nämlich etwas versteckt daneben und ist leicht zu übersehen. Für 15 Bolivianos (2€) konnten wir uns das Kloster und die Kirche anschauen. Das Beste aber war der Blick von den Dächern bzw. Türmen des Klosters. Von hier konnten wir die dicht bebaute Innenstadt mit den vielen Kirchtürmen toll sehen.
Ein weiterer wirklich schöner Aussichtspunkt auf die Stadt ist das Kloster Recoleta, das etwas oberhalb liegt. Über enge Gassen gelangten wir auf den großen Kirchplatz und konnten durch die Rundbögen die von den umliegenden Bergen eingerahmte Stadt betrachten.
Günstiges Schlemmen in Sucre
Die von uns am häufigsten besuchte Sehenswürdigkeit Sucres war vermutlich ihr Mercado (Markt) mit seinem riesigen Angebot an frischem Gemüse, Obst, Eiern und Fleisch. Von letzterem hielten wir uns allerdings fern, um unsere Gesundheit nicht zu gefährden. Aber die riesigen, köstlichen Mangos, Avocados, Äpfel, Bananen und Kakis landeten regelmäßig in unseren Rucksäcken.
Da Essen gehen in Bolivien recht günstig ist, probierten wir auch viele Restaurants und Cafés aus. Einige Male ließen wir uns das Menú del Dia (Tagesmenü) im La Vieja Bodega schmecken. Für nicht mal 4€ bekamen wir hier eine Suppe, Hauptspeise, Dessert und Saft. Vom Menú del Dia im Chifa Thai Restaurant waren wir total begeistert! Hier gab es für nur 3€ eine Suppe, Hauptgericht und Nachtisch und wir konnten aus fünf bis sechs asiatischen Hauptgerichten wählen, die wirklich gut waren. Aber auch das Abis Café und das Metro Café, die beide am Hauptplatz liegen, haben uns mit leckeren Gerichten überzeugen können.
Salsa, Bachata und ein Mojito zu viel
Eine weitere Entdeckung war das Kulturcafé Berlin, in dem wir Jägerschnitzel mit Spätzle (war wider Erwarten ziemlich gut) und Bratwurst mit Kartoffelbrei (war wie erwartet eher mau) probierten. Dieses Restaurant gehört zu einem Hostel, das wirklich günstige Betten in Schlafsälen bietet und echt toll aussah!
Mittwochs wird hier immer eine kostenlose Salsastunde angeboten, die ungefähr gegen 9 Uhr beginnt. Wir haben die Zeit davor mit Happy Hour Mojitos verbracht und wenn wir ehrlich sind: die danach auch :D Zu den uns inzwischen gut bekannten lateinamerikanischen Reggatonliedern haben wir einige Stunden unsere Hüften geschwungen, den Tanz Bachata gelernt und sehr viel Spaß gehabt. So toll der Abend und die Nacht waren, so hart war der nächste Morgen. War vermutlich ein Mojito zu viel.. oder zwei.
Aprendemos español
Nachdem wir uns die letzten zwei bis drei Monate wacker mit unserem Survivalspanisch durch die verschiedensten Länder in Mittel- und Südamerika durchgewurschtelt hatten, wollten wir nun mehr. Wir wollten mit den Leuten reden können, sie verstehen und richtige Gespräche führen, in denen wir nicht nur Wortfetzen aufschnappen. In Sucre gibt es zahlreiche Spanischschulen und der Einzelunterricht ist hier sehr erschwinglich (6€ für 60 Minuten)!
Wir entschieden uns, beide Einzelunterricht zu nehmen, um so am meisten zu profitieren. Da uns das Konzept der Schule und die Lehrerinnen gut gefielen, verlängerten wir schließlich auf zwei Wochen. Täglich redeten wir uns drei Stunden lang auf Spanisch den Mund fusselig. Wir haben wirklich gut profitieren können und unser Spanisch beide ordentlich verbessert. Wir sind vom Survivalspanisch zum Konversationsspanisch aufgestiegen :)
Unsere Unterkunft in Sucre
... war einer der Gründe, hier mehr Zeit zu verbringen! Wir hatten über AirBnB eine Wohnung gefunden, in der zwei Zimmer vermietet wurden. Wir hatten ein großzügiges Schlafzimmer mit eigenem Bad und durchgängig heißem Wasser.
In der großen, gut ausgestatteten Küche haben wir immer mal wieder gekocht und im großen Wohnzimmer gelesen oder Serien geguckt. Über AirBnB haben wir 18€ pro Nacht bezahlt, als wir privat verlängert haben, waren es sogar nur noch 14€ pro Nacht (zusammen!). So hatten wir hier eine gemütliche Bleibe zum absoluten Schnäppchenpreis!
Nach zwei sehr schönen Wochen verlassen wir nun Sucre und fahren weiter zur nächsten Hauptstadt Boliviens nach La Paz. Wir sind gespannt, was uns dort erwartet und haben schon das nächste Abenteuer in Planung.
… [Trackback]
[…] Find More Information here to that Topic: spontanumdiewelt.de/bolivien-reisetipps/sucre/ […]
… [Trackback]
[…] Find More here on that Topic: spontanumdiewelt.de/bolivien-reisetipps/sucre/ […]